18. Tag - Montag, 12.11.18 - Fahrt nach Talla na Mara
Ich habe die Nacht geschlafen wie ein Baby und Daniel hat den schottischen Jugendlichen dabei zugehört und zugesehen, wie sie das Hafengelände als Rennstrecke für ihre aufgemotzten Autos benutzt haben. Demzufolge war ich heute ziemlich munter und Daniels Augen wollten irgendwie nicht so richtig aufgehen. Leider begrüßten uns die Hebriden auch mit einem einem grauem, regnerischen Himmel. Nachdem ich uns dann aber ein kleines Frühstück gemacht habe und ein paar Lebensgeister wecken konnte, machten wir uns auf den Weg.
Unser erstes Ziel war der Butt of Lewis, der nördlichste Punkt von Lewis auf den äußeren Hebriden. Er hat einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde als windigster Punkt in Großbritannien. Die Straße, die dorthin führte, führte durch eine ziemlich karge Landschaft. Es gibt nur die eine Straße, ab und zu einen Ort und ansonsten links und rechts bis zum Horizont nur braunes Gestrüpp.
Als wir am Leuchtturm ankamen, wehte kein Lüftchen, aber dafür regnete es. Da sich auch irgendwo zwischen den dicken Wolken die Sonne durchgequetscht hat, entstand ein wunderschöner Regenbogen. Wir haben dann den Leuchtturm bewundert und von den hohen Klippen nach unten ins tosende Meer geschaut. Ein Geländer wird hier übrigens überbewertet.
Weiter ging es zum Dun Carloway Broch. Es handelt sich hierbei um ein Rundhaus aus Stein, das vor über 2000 Jahren als Wohnhaus diente. Von einem Parkplatz aus führte ein Weg zum Broch. Da es die ganze Nacht und schon den ganzen Tag geregnet hat, war die Wiese ziemlich aufgeweicht, aber mit festen Schuhwerk war das kein Problem. Der Broch ist noch ziemlich gut erhalten, man kann noch ein paar Etagen und Gänge erkennen. Da es für ca. 5 Minuten aufgehört hatte zu regnen, konnte Daniel sogar noch ein paar Drohnenaufnahmen machen. Das war aufjedenfall mal etwas anderes als ein Castle.
Unser nächstes Ziel war der Callanish Steinkreis. Man parkt am Visitor Center und läuft dann zu dem Steinkreis. Diese Formation ist ziemlich beeindruckend und mystisch, da hier wirklich viele Steine angeordnet sind. Nachdem wir uns dann dort etwas umgeschaut hatten, fing es wieder an wie aus Kannen zu schütten. Also sind wir zurück zum Wohnmobil gelaufen und haben uns trockene Sachen angezogen. Wir haben dann noch ein kleines Mittag gegessen und gehofft, dass der Regen aufhört, damit Daniel seine Drohne noch einmal steigen lassen kann. Aber natürlich hatten wir kein Glück.
Auf dem Weg in Richtung Campingplatz haben wir Lewis verlassen und sind auf Harris angekommen und schlagartig wurde die Landschaft atemberaubend schön. Die Straße führte erst durch hohe Berge und kleine Seen, um dann am Meer mit wunderschönen Sandstränden weiterzugehen. Leider hat es immer noch geregnet, aber wir hoffen, dass es morgen trocken bleibt.
Wir kamen dann am Campingplatz Talla na Mara an. Es gibt hier nur 3 Stellplätze und wir konnten uns davon einen raussuchen. Wasser und Strom liegen am Platz an, ebenso kann die Chemietoilette ausgeleert werden.
Es gibt nur eine einzige Dusche für alle. Diese ist zwar neu und total sauber, aber leider kommt da nur kaltes Wasser raus. Ich habe 10 Minuten auf den Duschknopf gedrückt, bis Wasser kam, bei denen ein Pinguin nicht in den Süden ausgewandert wäre und selbst dann war das Wasser viel zu kalt zum Duschen. Egal, nur die Harten kommen in den Garten! Da wir jetzt zwei Tage nicht duschen konnten, war auch eine kalte Dusche irgendwie okay. Daniel unterzog sich dann auch nochmal der Tortur. Jetzt sitzen wir im Wohnmobil und versuchen uns einzuheizen.
Kommentar schreiben