1. Tag - Campingplatz Am Dümmersee

 

Der Platz war sehr sauber und ordentlich. Die sanitären Anlagen waren nigelnagelneu. Die Betreiber sind auch sehr flexibel, was Anreise- und Abreisezeiten betrifft. Wir kamen mit unserem Mobil erst um 21:30 Uhr an und wurden gastfreundlich begrüßt und eingewiesen. Wasser- und Stromanschluss sind an jedem Platz vorhanden. Für eine Nacht zahlten wir 17 €. 

 

2. Tag - Fahrt nach Amsterdam und Fähre 

 

Wir fuhren ca. 10:30 Uhr vom Campingplatz los, um unsere Fähre in Amsterdam zu erreichen.

Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle und um 15 Uhr waren wir beim Check-In. 

Auch die Fahrt in die Fähre hinein verlief wider Erwarten reibungslos und kratzerfrei. Nachdem Daniel unser 8m-Meter-Mobil seitlich in eine 8,25m Parklücke in der Fähre eingeparkt hatte (Respekt!!), packten wir unsere bereits vorbereiteten Taschen und bezogen unsere Kabine. Wobei die Bezeichnung „Kabine“ übertrieben ist, da es sich lediglich um ein dunkles Loch mit Toilette handelte. Naja, unser Plan war, zeitig schlafen zu gehen und dann früh an Bord zu frühstücken und den Sonnenaufgang zu beobachten. Letztlich haben wir die ganze Nacht kein Auge zugemacht, da das Schiff starkem Seegang ausgesetzt war und wir im Bett von einer zur anderen Seite gerollt sind. Irgendwann war die furchtbare Nacht dann auch vorbei und wir haben einen wunderschönen Sonnenaufgang sehen dürfen. 

 

3. Tag - Fahrt zum Campingplatz Scoutscroft Holiday Park

 

Die Fahrt aus der Fähre hinaus verlief wie die Einfahrt reibungslos. Jetzt hieß es allerdings Linksverkehr. Daniel hatte ein bisschen Angst vor den Kreisverkehren. Und was erwartete uns als erstes? Natürlich, ganze sieben Kreisverkehre hintereinander, aber auch diese haben wir gemeistert. 

Wir machten uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel: das Dunstanburgh Castle.

Die Straßen wurden enger und enger, aber irgendwie kam dann doch sogar ein LKW an uns vorbei. Daniel wurde beim Fahren auch zunehmend sicherer und so konnten wir uns auch schon an den kleinen niedlichen Dörfern am Straßenrand zu erfreuen. Von weitem konnte man dann auch schon das Castle sehen. Leider haben wir keinen Parkplatz für unser Mobil gefunden und sind dann erstmal ein Stück weiter gefahren. Direkt zum Castle kommt man auch nur zu Fuß. Wir haben dann in Embleton unser Mobil stehen lassen und haben uns auf den Weg in Richtung Strand gemacht. Wir sind dann die Dünen hochgelaufen und haben von da aus das Castle auch schön sehen können. Ich habe sehr viele Foto‘s gemacht und Daniel hat sein neues Spielzeug getestet: eine Drohne. Damit hat er das Castle gefilmt und wir mussten nicht extra hinlaufen, wie praktisch.

Unser nächstes Ziel war das Bamburgh Castle.

Leider hat dieses nur am Wochenende offen, aber auch von außen sieht es ziemlich imposant aus. Nachdem Daniel dann wieder seine Drohne hat starten lassen, wurden wir mehr oder weniger nett darauf hingewiesen, dass das hier verboten ist, da im Castle tatsächlich Wohnungen sind, dort demzufolge Menschen wohnen und diese natürlich Ihre Privatsphäre haben möchten. 

 

Wir fuhren weiter nach Holy Island zum Lindisfarne Castle. Ich war bei der Planung unserer Schottland-Tour der Meinung, dass eine Brücke nach Holy Island führt, als wir da ankamen sahen wir als erstes ein großes gelbes Schild mit der Aufschrift „DANGER“. Die Straße zu der Insel ist tatsächlich nur befahrbar, wenn Ebbe ist, ansonsten steht sie komplett unter Wasser. Also standen wir davor und überlegten, ob wir jetzt auf die Insel fahren sollten oder nicht. Woher sollten wir denn wissen, wann die Flut kommt?! Ich entschied dann todesmutig, dass wir jetzt zum Castle fahren. Gesagt, getan. Am Castle angekommen stellten wir fest, dass es gerade gebaut wurde und eingerüstet war. Gut, dann halt nicht. Also fuhren wir wieder zurück. Gott sei Dank, denn das Wasser stand schon einige Zentimeter auf der Straße. Innerhalb weniger Minuten hat sich auf der Straße dann ein reißender Strom entwickelt. Wirklich faszinierend was die Gezeiten alles können. 

 

Am Campingplatz angekommen, wurden wir sehr freundlich begrüßt und bekamen einen Platz zugewiesen. Die Wasser- und Stromanschlüsse sind hier etwas weiter entfernt, also unbedingt Verlängerungskabel mitnehmen. Die sanitären Anlagen sind etwas in die Jahre gekommen, aber sehr sauber. Für eine Nacht zahlten wir 21 Pfund (ca. 24€).

 

4. Tag - Fahrt zum Edinburgh Caravan and Motorhome Club Site

 

Wir haben die Nacht total gut geschlafen. Demzufolge sind wir voller Elan und Tatendrang um 7:00 Uhr aufgestanden und haben erstmal schön gefrühstückt. Unser Plan war es sehr zeitig loszufahren, um möglichst viele Sehenswürdigkeiten mitzunehmen. Aber es kommt ja immer etwas dazwischen. Heute war es Daniels Fahrersitz. Beim Umdrehen ist eine Schraube herausgefallen und dann ging gar nichts mehr. Nachdem mein handwerklich sehr begabter Freund eine halbe Stunde am Sitz rumgeschraubt hatte, funktionierte er schließlich wieder. 

Dann ging es mit etwas Verspätung in Richtung Dunbar Castle.

Das Castle war eher entttäuschend, viel zu sehen war nicht mehr und rauf konnte man auch nicht. Also haben wir uns umentschieden und dafür das kleine Städtchen Dunbar besichtigt. Die Stadt hat einen ganz besonderen Charme und sieht genauso aus, wie man sich ein schottisches Städtchen vorstellt. Anschließend machten wir uns auf den Weg zum Tantallon Castle.

Es gab einen perfekten Parkplatz für unser WoMo, der Eintritt kostet 6 Pfund/Person und das Castle war wunderschön. Man konnte das Castle auf eigene Faust erkunden und treppauf treppab jeden Zentimeter bewundern. Die Aussicht auf den Bass Rock war ebenfalls faszinierend, wobei natürlich um diese Jahreszeit keine Basstölpel mehr zu sehen waren. Zum Schluss ließ Daniel noch einmal seine Drohne fliegen, um das Castle auch von oben zu filmen. Das Tantallon Castle ist definitiv einen Besuch wert. 

 

Wir fuhren dann weiter zum Dirleton Castle. Auch hier kostete der Eintritt nochmals 6 Pfund pro Nase. Das Castle war ebenfalls sehr schön. Es ist noch soweit erhalten, dass man die einzelnen Räume erkennen konnte und in etwa eine Vorstellung bekommen konnte, wie die Menschen damals gelebt haben. Es wirkte für damalige Verhältnisse irgendwie sehr modern. Aber macht euch doch selbst ein Bild :)

 

Weiter ging es zur Rosslyn Chapel. Diese ist bekannt durch den Film „Sakrileg“ mit Tom Hanks. Der Eintritt kostete 9 Pfund pro Person, fotografieren war leider in der Kirche nicht erlaubt. Das Chapel ist von außen schon sehr beeindruckend, aber von innen ist sie wirklich der Hammer. Es gibt soviel zu entdecken und die Kirche hat nichts mit einer Kirche zu tun, die man sonst so kennt. Ich habe dann versucht dem Vortrag einer Mitarbeiterin zu lauschen, aber leider habe ich kein Wort verstanden. Das war aber gar nicht so schlimm, denn es gab auch deutsche Broschüren :)

 

Dann ging es ab zum Campingplatz. Nachdem wir einen 4-spurigen Kreisverkehr mit 5 Ampeln gemeistert haben, kamen wir ca. 18 Uhr an und wurden sehr freundlich begrüßt. Wir bekamen einen sehr großen Stellplatz zugewiesen, an dem der Stromanschluss direkt anlag. Zum Frischwassertank auffüllen muss man dann aber ein Stück fahren. Die sanitären Anlagen waren sehr sauber und ordentlich. Mit 30 Pfund die Nacht empfinden wir diesen Platz allerdings als relativ teuer. 

 

5. Tag - Fahrt in Richtung Doune Castle

 

Unser erstes Ziel des Tages war das Blackness Castle. Da wir ein Foto gesehen haben, auf dem die Forth Bridge direkt hinter dem Castle abgebildet war, entschlossen wir uns die Brücke auszulassen und diese dann vom Castle aus zu betrachten. Am Schloss angekommen, merkten wir, dass es sich hierbei um eine Fotomontage handeln musste. Die Brücke war so weit entfernt, dass noch nicht mal der Zoom unserer Kamera diese richtig einfangen konnte und es versperrten auch noch zwei neu gebaute Brücken die Sicht. Ab jetzt trauen wir keinen Fotos mehr :).

Es lohnt sich aufjedenfall die 6 Pfund Eintritt zu zahlen. Das Castle ist recht gut erhalten und optisch ein Highlight.

 

Weiter ging es in Richtung Linlithgow Palace. Das Palace liegt mitten in einer Kleinstadt und hatte leider nur einen sehr kleinen Parkplatz davor, wo wir mit unserem Wohnmobil keinen Platz fanden. Auch im Rest der Stadt war kein Parkplatz für uns zu finden, daher entschlossen wir uns, dass Palace einfach wegzulassen. Also kann ich euch leider kein Feedback dazu geben :) Dafür waren wir schön bei Aldi einkaufen. 

 

Danach sind wir zu den berühmten Kelpies gefahren. Es handelt sich hierbei um zwei große Pferdeköpfe aus Metall. Diese fanden wir wirklich beeindruckend und sie waren größer als ich sie mir vorgestellt habe. Für Leute, die dafür nicht extra anhalten wollen, die Köpfe kann man auch von der vorbeiführenden Autobahn sehen. 

 

Wir fuhren dann weiter nach Stirling zum berühmten Stirling Castle. Nachdem wir uns durch die engen Gässchen nach oben geschoben haben, wurde uns am Parkplatz direkt vorm Castle mitgeteilt, dass das Parken für Wohnmobile hier nicht gestattet ist. Da der Parkplatz total leer war und es auch schon nach 15 Uhr war (das Castle schließt 17 Uhr) haben wir höflich gefragt, ob man nicht mal eine Ausnahme machen könnte, aber daran war leider kein rankommen. Ein bisschen angepisst, fuhren wir wieder nach unten in Richtung Zentrum und fanden schließlich dort einen Parkplatz. Als wir schließlich zu Fuß wieder am Castle angekommen waren, überlegten wir hin und her, ob es sich lohnt jetzt wirklich 15 Pfund pro Nase auszugeben, um noch ca. 1 Stunde im Castle zu haben. Wir entschieden uns dagegen. 

Dafür sind wir dann noch etwas in der Innenstadt umher geschlendert und haben endlich ein USB-C-Kabel für Daniels GoPro gefunden und gekauft. Anschließend habe ich noch einen Kaffee bekommen und nun waren wir beide erstmal wieder zufrieden. Die Stadt Stirling ist aufjedenfall einen Besuch wert. 

 

Da leider kein Campingplatz in der Nähe war, entschlossen wir uns schon mal zu unserem nächsten Ziel, das Doune Castle zu fahren und dort auf dem Parkplatz zu nächtigen. Es war schon stockdunkel, als wir dort ankamen und irgendwie ziemlich gruselig. Und dann passierte es. Daniel stieg aus, um zu schauen, ob unser Wohnmobil gerade und richtig steht und knickte um. In seinem schmerzverzerrtem Gesicht konnte man lesen, dass der Knöchel hinüber war. Irgendwie haben wir ihn wieder ins Mobil bugsiert, den Fuß hochgelegt und hilfsweise mit kalten Bierflaschen gekühlt. Clever, wie wir manchmal sind, hatten wir natürlich weder Kühlakkus noch Voltaren-Gel dabei. Der Schock saß aufjedenfall beidseitig erstmal tief und wir spekulierten schon, unsere Tour abzubrechen, entschlossen uns aber den nächsten Morgen abzuwarten. Die Nacht verlief für Daniel ziemlich gut, innerhalb von 10 Sekunden ist er eingeschlafen. Ich lag ewig wach und habe versucht sämtliche Geräusche zu orten, zu deuten und zu hoffen, dass uns hier keiner in der Nacht auf diesem verlassenem Parkplatz umbringt. Und was ist passiert? Natürlich... nichts... 

Der nächste Morgen sah schon viel besser aus. Nicht nur, dass die Sonne schien, sondern auch Daniels Fuß sah nicht mehr aus wie eine Wassermelone, sondern hatte nur noch die Form einer Honigmelone :)

 

 

6. Tag - Fahrt zum Stonehaven Caravan and Motorhome Club

 

Laut Google gab es eine Pharmacy gleich um die Ecke und wir machten uns auf den Weg dahin. Nachdem wir mit Händen und Füßen erklärt haben, was Daniel fehlte, haben wir auch eine Kühlsalbe und einen stützenden Verband von den sehr freundlichen Apothekerinnen erhalten. Dann habe ich Daniel verarztet und die Besichtigung des Doune Castle konnte losgehen. 

Leider war der Innenhof wegen Bau- und Brunnenarbeiten gesperrt, ebenso wie der Wall, von dem man bestimmt einen wunderschönen Blick gehabt hätte. Der Rest das Castles war unserer Meinung nach die 6 Pfund Eintritt nicht wert, nach 15 Minuten waren wir mit der Besichtigung bereits fertig. Erstaunlicherweise wurde es von Touristen überrannt. Hinterher erfuhren wir auch warum. Es diente nämlich als Kulisse für Outlander, Game of Thrones und einen Monthy Phyton Film. 

 

Weiter ging es in Richtung Old Military Road. Diese Straße muss man einfach gefahren sein, wenn man in Schottland unterwegs ist. Wir haben alle 100m angehalten um Fotos zu machen, da die Aussicht wirklich atemberaubend war. Allerdings muss man auf die Auerhähne achten. Diese blöden Viecher warten bis ein Wohnmobil ankommt, um dann loszufliegen oder loszulaufen, damit man schön bremsen muss. Irgendwann klebt bestimmt so ein Vieh mal an der Frontscheibe. 

Wir haben noch einen Stopp beim Braemar Castle gemacht, allerdings sah es von außen nicht wirklich spektakulär aus und somit haben wir uns auf den Weg zum nächsten Campingplatz gemacht. 

 

Der Campingplatz ist auch wieder wunderschön und direkt am Meer gelegen. Die sanitären Anlage sind neu und sauber, das Personal ist sehr nett und Stromanschlüsse sind auch wieder direkt am Stellplatz. Um Wasser aufzufüllen muss man zur entsprechenden Anlage fahren. Der Port Stonehaven ist nur einen 20-minütigen Fußmarsch entfernt. Der Platz kostet einen 30 Pfund. 

 

7. Tag - Fahrt zum Nachtquartier in Inverboyndie

 

Die Nacht war sehr stürmisch, daher haben wir beide nicht so besonders gut geschlafen. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann zum Dunnottar Castle. Dieses ist ein echtes Highlight. Direkt am Meer auf einer Klippe gelegen, haben wir hunderte Fotos gemacht. Der Parkplatz befindet sich nicht weit vom Castle entfernt. Für alle Drohnen-Fans gibt es leider schlechte Nachrichten, denn das Drohne fliegen ist während der Öffnungszeiten verboten. Obwohl das Castle heute leider geschlossen hatte, konnte Daniel seine Drohne trotzdem nicht fliegen lassen, da dies auf Grund des extrem starken Windes zu gefährlich war. 

 

Wir machten uns anschließend auf den Weg zum New Slains Castle. Da sich der Parkplatz ziemlich weit weg vom Castle befindet, haben wir uns auf unsere Mountainbikes geschwungen und sind durch mit Schlamm gefüllte Schlaglöcher zur Burg geradelt. Ihr könnt euch in etwa vorstellen, wie wunderschön besprenkelt unsere Hosen dann aussahen. Das war aber egal, denn wir waren die einzigen am Castle. Dieses kann man auf eigene Faust erkunden, ohne Eintritt bezahlen zu müssen. Und auch hier müssen wir wirklich sagen: Es lohnt sich! Wunderschön, ein bisschen unheimlich und wieder direkt am Meer auf einer Klippe gelegen. 

 

Weiter ging es zu den Bullers Of Buchan. Ein schmaler Trampelpfad führte vom Parkplatz zu der natürlich entstandenen Höhle in den Steinen. Ein Besuch ist diese aufjedenfall wert. Auch hier waren wir wieder die einzigen. Gott sei Dank, denn außer besagtem Trampelpfad gab es irgendwie nur noch Abgrund nach links und nach rechts. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sein soll, wenn sich im Sommer hunderte Menschen dort aneinander vorbei quetschen. Wir haben jedenfalls viele schöne Bilder gemacht und die Aussicht genossen. 

 

Unsere Fahrt führte uns dann nach Fraserburgh zum Leuchtturm. Diesen fanden wir aber leider unspektakulär. Viel interessanter war es das tosende Meer zu beobachten. Die Wellen schlugen wegen des Windes meterhoch auf die Küste auf. Wir überlegten kurz, ob wir auf dem Parkplatz beim Leuchtturm-Museum nächtigen, entschieden uns aber aufgrund des Sturmes dagegen. 

Demnach fuhren wir weiter in Richtung Bow Fiddle Rock und hielten Ausschau nach einem geeignetem Schlafplatz. Diesen fanden wir in Inverboyndie, direkt neben einem Campingplatz, der geschlossen hatte. Mit einem wunderschönen Blick aufs Meer und relativ windgeschützt, übernachteten wir kostenlos auf diesem Parkplatz. 

 

8. Tag - Fahrt zum Loch Ness

 

Auf ging es nach einem schönen Frühstück zum Bow Fiddle Rock. Hierbei handelt es sich um eine wirklich sehenswerte Felsformation. Ein schöner Trampelpfad führte bis dahin und ging noch weiter die Klippen entlang. Wir schossen einige Fotos und hielten Ausschau nach Delfinen, die dort wohl schon häufiger beobachtet wurden. Natürlich haben wir keine gesehen und so machten wir uns auf den Weg zurück zum Wohnmobil.

 

Wir fuhren weiter in Richtung Elgin Cathedral. Unterwegs sahen wir einen McDonalds und beschlossen uns einen schönen, schottischen BigMac zu gönnen. Gesagt, getan. Wir bestellten, wir bezahlten, wir gingen, ich stolperte mit der McDonalds-Tüte, fiel hin, verstauchte mir den Knöchel, rammte mir mein Knie auf und der gesamte Inhalt der Tüte lag verteilt in der Einfahrt. Daniel meinte hinterher zu mir, dass er nur noch Pommes und Burgerteile hat fliegen sehen. Nachdem eine kurze Ohnmacht meinerseits überstanden war, humpelten wir zurück zum Wohnmobil. Jetzt waren wir zwei Krüppel und irgendwie war es jetzt auch schon wieder lustig. Nebenbei bemerkt.. Ich trage sonst nie die Tüte!! Dieses Vorwurf durfte ich mir noch den ganzen Tag anhören. Aber jetzt weiß ich wenigstens wie es sich anfühlt, Geld einfach so in die Luft zu werfen :)

Der Erste Schock war jetzt vorbei und wir fuhren zur Elgin Cathedral. Da wir uns, aufgrund der Krüppelfüße, entschlossen die Kathedrale nicht von innen zu besuchen, liefen wir nur einmal außen herum. Man muss allerdings sagen, dass wir auch vermuten, dass die Ruinen von außen viel imposanter sind, als von innen. Ein Besuch ist sie aufjedenfall wert. 

 

Unser nächstes Ziel war Fort George. Es handelt sich dabei um einen Militärstützpunkt, welcher wohl auch heute noch genutzt wird. Ich hatte im Internet ein Bild gesehen, welches diesen von oben gezeigt hatte und da sah er echt spektakulär aus. Dort angekommen, hat man natürlich nur hohe Mauern sehen können. Wir überlegten hin und her, ob wir uns den Stützpunkt von innen ansehen sollten, entschieden uns aber auch dagegen. Die Drohne wollten wir über einem Militärstützpunkt auch nicht unbedingt fliegen lassen. 

 

Weiter ging es zu den Clava Cairns. Das sind jahrtausendalte Steinkreise und Gräber. Diese kann man mal gesehen haben, man hat aber auch nichts verpasst, wenn man einfach daran vorbei fährt. So unsere Meinung dazu. 

 

Jetzt machten wir uns auf den Weg zu unserem Campingplatz. Aufgrund einer Internetbewertung entschlossen wir uns nicht zum Bunchrew Caravan Park zu fahren, sondern zum Borlum Farm Caravan Park. Die Idee war gut, da sich der Campingplatz auch direkt am Loch Ness befindet. Problem war nur, dass wir leider vor verschlossenen Türen standen. Das hieß also, dass wir eine zweite Nacht autark stehen mussten und damit gab es wieder keine Dusche für mich. Wir fuhren dann weiter zu unserem nächsten Ziel, dass Urquhart Castle. Dort gab es dann einen großen Parkplatz auf dem wir nächtigen konnten. Das Castle wird auch beleuchtet, so dass es im Dunkeln dann auch echt schön aussah. 

 

9. Tag - Fahrt zum Stroma View Campsite

 

Nachdem mich Daniel um 6:45 Uhr aus dem Bett gescheucht hat, haben wir erstmal schön gefrühstückt und Daniel hat dann in der Morgendämmerung seine Drohne über das Castle fliegen lassen. Der Blick ist natürlich wirklich beeindruckend, da das Castle auch direkt am Loch Ness liegt und im Hintergrund die schon teils schneebedeckten Berge zu sehen waren. Allerdings sahen wir auf dem Drohnenvideo, dass die Ruinen von innen gar nicht mehr zu besichtigen waren, demzufolge ist der Blick von außen wahrscheinlich auch wieder spektakulärer als von innen. Und wieder sparten wir uns den Eintritt von 9 Pfund. Nessie war leider auf keinem Video oder Foto zu sehen, schade! 

 

Dann ging es zurück nach Inverness zum Space Ship: Titanic. Laut Internetrecherche sollte es sich hierbei um den etwas kleineren Nachbau der Titanic handeln, die frei zu besichtigen ist. Da es keinen Parkplatz gab, wurde ich losgeschickt um zu erkunden. Dort angekommen, geht man durch einen kleinen Garten wo sich sämtliche Holzkonstruktionen befinden. Unter anderem eine aus Holz gezimmerte Titanic, in der Größe eines normalen Fischerbootes. Bei allem Respekt meinerseits an den Zimmermann, lohnt sich der Besuch aber nicht wirklich. 

 

Da Daniel ein begnadeter Whiskey-Trinker ist, steuerten wir jetzt die Dalmore-Distillery, seine Lieblingsmarke, an. Bitterlich enttäuscht, dass diese heute leider geschlossen hatte, fuhren wir weiter in Richtung Norden. 

Die Straßen A 9 und A99 entschädigten uns aber für alles. Es ging Serpentinen hoch und runter und hinter jedem Berg gab es ein neues „Oooooh“ und „Aaaah“ von uns. Diese Straße zu fahren, können wir nur empfehlen. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend. 

 

Auf dem Weg nach Norden sahen wir ein Touristen-Schild, das auf das Dunrobin Castle hinwies. Da wir eh auf der Suche nach einem Stellplatz für eine Pause waren, fuhren wir in den Park hinein. Allein dafür lohnt es sich schon das Castle zu besuchen. Leider ist es im Winter geschlossen und wir konnten es nicht von innen besichtigen. Die Drohne konnten wir auch nicht steigen lassen, da das Castle bewohnt ist und dies verboten war, zu Daniels Leidwesen. 

 

Da wir die letzten zwei Nächte autark standen, musste heute unbedingt ein Campingplatz her. Also fanden wir nach längerer Suche den Stroma View Campsite, welcher von einem relativ altem Ehepaar betrieben wird. Diese haben lediglich ihren Garten mit Kies aufgeschüttet und 5 Wohnmobil-Stellplätze daraus gemacht. Der Blick aufs Meer ist von dort wirklich fantastisch. Die sanitären Anlagen sind sehr provisorisch zusammengezimmert, aber es ist alles da, was man braucht. Das Licht geht noch über einen Strick an, der von der Decke hängt und den man ziehen muss. Der Wasseranschluss des Pissoirs für Herren endet im Nichts und seine Toilette kippt man einfach in ein Loch auf dem Feld. Die warme Dusche war die 15 Pfund allerdings wert.

 

 

 

10. Tag - Fahrt zum Kinlochbervie Loch Clash Campervan Stopover

 

Unser Weg führte uns heute erstmal nach John O‘Groats zum Leuchtturm. Von da aus hat man einen wundervollen Blick über das Meer und über die Steilküste. Auch sämtliche Meeresbewohner soll man vom Leuchtturm aus sehen können. Diese haben sich aber natürlich mal wieder vor uns versteckt. 

 

Weiter ging es entlang der nördlichen Küstenstraße. Auch hier ist die Landschaft wirklich beeindruckend. Eher durch Zufall nahmen wir eine Ausfahrt zu einem 360 Grad - Aussichtspunkt. Dieser befindet sich beim Dunnethead Lighthouse, sehr zu empfehlen. 

 

Die Straße führte nun weiter hoch, runter und um relativ steile Kurven und vorbei am Ceannabeinne Beach. Dieser ist wirklich beeindruckend. Da es mal wieder sehr stürmisch war, waren die Wellen sehr hoch. Vielleicht kann man sich im Sommer mal in die Fluten stürzen, bei 6 Grad war es uns dann doch leider etwas zu kalt. 

 

Unser nächstes Ziel war der Smoo Cave, eine natürlich geformte Höhle. Über einen Holzsteg gelangt man zu einem Wasserfall, der sich in der Höhle befindet. Bei unserer vorherigen Recherche sahen wir immer nur ein eher zartes Rinnsal, was sich Wasserfall schimpfte. Doch tatsächlich stürzte das Wasser mit enormer Kraft nach unten. Jetzt wissen wir auch, warum im Winter keine Touren angeboten werden, denn das Wasser steht so hoch, dass man mit dem Boot nicht mehr unter den Brücken entlang kommt. Der Smoo Cave ist definitiv einen Besuch wert.

 

Und weiter ging die flotte Fahrt.

Nachdem dann eine Herde Highland-Kühe nach minutenlangem Gut-zu-reden so nett war, die Straße zu verlassen, beschlossen wir, uns langsam einen guten Schlafplatz zu suchen. Das war allerdings leichter gesagt, als getan. Es kam nämlich ewig kein Dorf und natürlich auch kein Parkplatz. Die Straße wurde auch zur Single Road, so dass eine Übernachtungsmöglichkeit in weite Ferne rückte und natürlich wurde es jetzt auch schon dunkel, der Regen peitschte und es wurde immer windiger. Mir ging langsam der Arsch auf Grundeis und Daniel wurde immer euphorischer, raste die Straße entlang, während er Gruselgeschichten erzählte. Die Schafe grasten friedlich gemeinsam mit den Hirschen mit meterlangem Geweih am Straßenrand. Wir hatten keine andere Wahl als nach Kinlochbervie, dem nächsten Dorf, zu fahren und uns dort nach einem Stellplatz umzusehen. Wir fanden dort auch tatsächlich einen Campingplatz. 

Dieser ist ohne Anmeldung befahrbar, am Eingang steht lediglich, dass die Nacht 15 Pfund kostet und diese bitte im nächsten Einkaufsladen zu bezahlen sind. Der Platz verfügt über einen Strom- und Wasseranschluss und einem Ort , an dem man den Inhalt seiner Chemietoilette loswerden kann. Die Duschen und Toiletten befinden sich 300m weiter in einer Fischverarbeitungshalle. Gut, dass wir eine Toilette an Bord haben :) 

 

11. Tag - Fahrt nach Staffin - Isle of Skye

 

Am nächsten Morgen wollten wir dann nur noch fix duschen gehen und dann sollte es weiter gehen. Alles schon eingepackt, fuhren wir zu den besagten Duschen. Nachdem wir ca. eine halbe Stunde gesucht hatten, zeigte uns dann ein freundlicher Hafenmitarbeiter den Weg. Es gab nur eine Dusche für Männlein und Weiblein und diese sah auch dementsprechend benutzt aus. Man musste einen Pfund fürs Duschen bezahlen, allerdings war der Automat so alt, dass er nur alte 1 Pfund-Münzen nahm. Natürlich hatten wir keine. Völlig entnervt, beschloss ich auf das Duschen zu verzichten. Daniel überzeugte mich aber, dann doch die Dusche in unserem Wohnmobil zu benutzen und fuhr zurück zum Campingplatz. Frisch geduscht und geföhnt bezahlten wir die 15 Pfund im Supermarkt nebenan und weiter ging die flotte Fahrt. 

 

Wir fuhren die Straße an der Westküste bis nach Staffin, Isle of Skye, entlang. Wir haben ca. 100 Mal angehalten, um Fotos zu machen und Daniel konnte heute endlich seine Drohne fliegen lassen, da es weder geregnet hat noch zu windig war. 

Einen geeigneten Schlafplatz fanden wir auf dem Parkplatz am Kilt Rock, bei den Mealt Falls

 

 

 

 

12. Tag - Fahrt zum Invercoe Caravan and Campingsite

 

Nach einer ruhigen, entspannten Nacht betrachteten wir den Wasserfall und den Kilt Rock nun noch einmal im Hellen. Es ist aufjedenfall ein sehr schöner Anblick. Wenn man gerade vorbei fährt, sollte man definitiv einmal anhalten. 

 

Weiter ging es zum Duntulm Castle. Leider sah dieses auch schon von weitem nicht besonders spektakulär aus, wir hielten trotzdem kurz an. Man läuft dann über eine Weide, auf der Schafe grasen, hin zum Castle. Da der Akku von Daniels Drohne alle war, entschloss ich, einfach mal hin zu laufen. Bis zum Castle bin ich allerdings nicht gekommen, da auf halber Strecke ein Schafbock mit großen Hörnern auf dem Weg stand und schon mit den Hufen scharrte. Da hab ich natürlich den Rückzug angetreten. Die Hörner pieken bestimmt ganz schön!

 

Die Fahrt ging weiter zum Dunvegan Castle. Schon mehrere Kilometer entfernt, standen Schilder, dass das Castle geschlossen hat. Wir wollten trotzdem hinfahren, da unsere Erfahrung uns ja gezeigt hat, dass die Burgen eh von außen teilweise schöner sind als von innen. 

Unsere Erfahrung ist hier natürlich für den A... , da das Castle so abgeschottet steht, dass man noch nicht mal einen kurzen Blick darauf werfen kann. Also hier ein Tipp von mir: Das Castle nur während der Öffnungszeiten besuchen!!! 

Unser nächstes Ziel war das Eilean Donan Castle, ein sehr bekanntes und optisches Highlight hier in Schottland. Über eine wunderschöne alte Steinbrücke gelangt man zur Burg. Diese ist von innen noch so eingerichtet, wie es früher tatsächlich einmal war. Sämtliche Möbel, Geschirr, Vasen, Waffen usw. sind dort ausgestellt. Es gleicht eher einem Museum, als einem Castle wie man es sonst so kennt. Die 7,50 Pfund pro Nase haben sich aber aufjedenfall gelohnt. 

 

Dann ging es in Richtung Invercoe Caravan & Campingsite. Die Straße A82 bekommt auch wieder eine Empfehlung von uns. Die Landschaft ist mal wieder wunderschön und die Tiere am Straßenrand sind faszinierend. Heute waren wieder Hirsche dabei und auch eine Herde Gämsen! 

 

Der Campingplatz ist sehr schön, direkt an der Bucht gelegen und auch die Besitzer sind sehr freundlich. Wasser- und Stromanschluss, sowie der Grauwasserablass befinden sich direkt am Platz. Die sanitären Anlagen sind schon etwas in die Jahre gekommen, aber es ist alles da was man braucht. Die 24 Pfund für einen Stellplatz sind gut angelegt. Wir durften auch unseren Holzkohlegrill anschmeißen. Leider war das Grillfleisch mittlerweile verschimmelt und ein Laden zum Einkaufen zu weit weg, so dass wir nur Brot gegrillt haben. Aber immerhin :)

 

13. Tag - schlimmer geht immer

 

Unser erstes Ziel des Tages war das Glenfinnan Viadukt. Diese Brücke ist bekannt aus den Harry Potter Filmen und sieht da immer gewaltig aus. Mit diesen Erwartungen sind wir dort angekommen und wurden echt enttäuscht. Die Brücke sieht nett aus, ist aber eher unscheinbar. Man kann sie auch nur von weitem betrachten, da die Straße, die unter der Brücke durchführt, gesperrt war. Für eingefleischte Harry Potter-Fans ist sie vielleicht einen Besuch wert, für alle anderen nicht. 

 

Eine weitere Sehenswürdigkeit, ebenfalls aus den Harry Potter Filmen, waren die Steall Falls. Dabei handelt es sich wohl um einen sehr beeindruckenden Wasserfall. Der Parkplatz für Fahrzeuge über 3 Tonnen befindet sich knapp 3km von dem Wasserfall entfernt. Da wir ja etwas fußlahm waren, entschlossen wir uns, uns aufs Fahrrad zu schwingen und dort hin zu radeln. 

Nachdem wir ca. 2 Minuten gefahren sind, fing es an wie aus Eimern zu schütten, aber wir beschlossen trotzdem weiterzufahren. Hinter jeder Kurve vermuteten wir den Wasserfall, wurden aber immer wieder enttäuscht. Da es nur bergauf ging, war ich, unsportlich wie ich bin, echt total k.o. Daniel wollte noch um die nächste Kurve fahren und ich sollte kurz warten. Ich hielt an, stieg ab, blieb mit dem Pullover am Sattel hängen und fiel mitsamt meinem Fahrrad mal wieder hin. Diesmal klappte es mit dem Aufstehen aber nicht mehr. Das Knie war hin. Natürlich gab es hier oben auch keinerlei Handyempfang und so musste Daniel wieder zurück fahren und irgendwie Hilfe holen. Es schüttete übrigens immer noch. Wenig später kam eine nette junge Frau in einem Transporter gefahren und mit vereinten Kräften hievten sie mich in das Auto. Um zu wenden fuhr sie um die letzte besagte Kurve und siehe da... da war natürlich der dusslige Wasserfall. Sie fuhr mich zurück zu unserem Wohnmobil und Daniel sprintete mit dem Fahrrad hinterher. Nachdem Daniel mir aus den klatschnassen Klamotten geholfen und sich selber umgezogen hat, fuhren wir dann nun doch mal ins Krankenhaus nach Fort William. Ein großes Kompliment an dieses Krankenhaus und seine Mitarbeiter. Ich wurde total nett empfangen und auch behandelt. Ausgestattet mit einer Kniebandage, Krücken und einer Riesenschachtel Paracetamol, fuhren wir zurück zum Invercoe Campingplatz. 

 

14. Tag - Fahrt zum Moffat Camping an Caravanning Club Site 

 

Die Nacht war erstaunlich gut. Das könnte aber auch an den zwei pinken Pillen gelegen haben, die ich im Krankenhaus bekommen habe, denn der Morgen ist echt sch... Bei jedem Schritt hüpft die Kniescheibe fröhlich hin und her. 

 

Unsere Fahrt zum nächsten Campingplatz führte uns vorbei am Dunstaffnage Castle. Da ich keinen Schritt laufen konnte, musste Daniel leider alleine gehen und ich wartete im Wohnmobil. Da das Castle eh geschlossen hatte, ließ Daniel nur kurz seine Drohne fliegen und machte einige Fotos. Wir denken aber, dass ein Besuch wirklich lohnenswert ist. 

 

Weiter ging es zum Kilchurn Castle. Dieses hatte auch geschlossen, ist aber von einer Parkbucht in der Nähe sehr gut zu sehen. Wir hielten kurz an, machten einige Fotos und fuhren dann weiter zum Inveraray Castle. Natürlich hatte dieses auch geschlossen. Es sieht aber von außen recht modern, aber wirklich beeindruckend aus. Wenn wir nochmal eine Schottland-Tour machen sollten, steht das aufjedenfall auf der Liste, falls es dann geöffnet hat. 

 

Unser Weg zum Campingplatz führte uns am Loch Lomond vorbei, von welchem ich gelesen habe, dass es wohl eines der schönsten in Schottland sein soll. Ich dachte, dass man von der Straße aus einen wunderschönen Blick auf das Loch und die Landschaft haben wird, ähnlich wie wir es bisher hatten. Das war allerdings weit gefehlt. Von der Straße aus sah man lediglich hohe Mauern, hinter denen sich 5-Sterne-Hotels befanden. Guten Tag, Zivilisation. Das Loch Lomond bekommt von uns keine besondere Empfehlung.

 

Am Campingplatz angekommen mussten wir feststellen, dass dieser bereits komplett ausgebucht war. Die Betreiber waren allerdings so nett und stellten uns mehr oder weniger in die Ausfahrt, einen Stromanschluss bekamen wir auch. Die sanitären Anlagen waren nigelnagelneu und sauber. Der Weg in das Dörfchen wäre auch nicht weit gewesen, wenn man gesunde Füße und Knie hätte.  Wir bezahlten 22 Pfund und waren vollends zufrieden. 

 

Da Daniel seit unserem Krankenhausbesuch sein Handy vermisste, begaben wir uns noch auf die Suche danach. Nachdem sämtliche Jacken- und Hosentaschen erfolglos durchforstet waren, kam Daniel auf die glorreiche Idee, das Handy durch einen FaceTime-Anruf ausfindig zu machen. Wir hörten es vibrieren und stellten fest, dass es irgendwie unter die Verkleidung des Wohnmobils gerutscht sein musste. Mit GoPro-Live-Videoaufnahmen konnten wir es dann orten und nachdem Daniel die gesamte Verkleidung abgebaut hatte, tauchte das Telefon dann endlich auf. Dann hieß es natürlich: Alles wieder zusammenbauen. 

 

15. Tag - Fahrt nach Newcastle und Fähre

 

Auf dem Weg nach Newcastle machten wir einen Zwischenstopp beim Hadrianswall. Daniel ließ seine Drohne fliegen und wir stellten fest, dass unsere Erwartungen auch hier höher waren als was die Realität hergab. Vielleicht war es auch einfach nur die falsche Stelle, denn wir stellten fest, dass der Hadrianswall uns fast bis nach Newcastle begleitete. 

 

An der Fähre angekommen, wurde unser Wohnmobil kurz durchsucht und wir wurden gefragt, was für Waffen wir genau dabei haben. Wir kamen 14:45 Uhr an und eigentlich sollte der Check-in erst 15 Uhr losgehen. Da die Fähre sich aber nach der mitteleuropäischen Zeit richtet, waren wir natürlich eine Stunde zu spät. Demzufolge hatten wir ein bisschen Stress, da unser Koffer für die Fähre noch nicht gepackt war. 

 

16. Tag - Fahrt nach Hause 

 

Die Nacht verlief relativ gut. Die Fähre hat kaum geschaukelt, aber die Kabine war natürlich immer noch ein Loch ohne Fenster. Nach einem ausgiebigen Frühstück an Bord, machten wir uns auf den 715km langen Heimweg. Dieser verlief ohne Zwischenfälle und wir sind gut zu Hause angekommen. 

 

Fazit

 

Die Reise war wirklich wunderschön. Wir können nur jedem empfehlen auch einmal eine solche Tour zu machen. Trotz den kaputten Füßen und Knien haben wir uns vorgenommen, aufjedenfall noch einmal wieder zu kommen. Schließlich haben wir auch aus Zeitgründen sämtliche Sehenswürdigkeiten auslassen müssen. 

 

 

 

Allgemeine Hinweise 

 

  1. Zwei Wochen für eine Schottland-Rundreise sind definitiv zu wenig. Wir haben Edinburgh, Glasgow, Aberdeen und sämtliche Sehenswürdigkeiten auslassen müssen, um die Tour überhaupt zu schaffen. Drei Wochen sollte man mindestens einplanen. Im Winter besteht natürlich auch das Problem, dass es ca. 16:30 Uhr schon stockdunkel ist und dann schon am Schlafplatz sein sollte, da man während der Fahrt ja auch die wunderschöne Landschaft nicht mehr sehen kann. 
  2. Man sollte die Kilometeranzahl nicht unterschätzen. Für 100 km Strecke braucht man in Schottland etwa doppelt so lange wie in Deutschland, aufgrund der Straßenverhältnisse.
  3. Passt auf die blöden Auerhähne auf!! Wir haben Gott sei Dank keinen erwischt. Auch Schafe, Rinder, Hirsche und Gämsen stehen gerne mal auf der Straße.
  4. Die Schotten sind alle super nett und helfen immer gern. Wir haben keinen einzigen unfreundlichen Menschen getroffen. In einem winzigen Dorf in einem Shop (SPAR) durften wir sogar kostenlos unseren Frischwassertank auffüllen. Also keine Hemmungen haben, einfach fragen! 
  5. Die Engländer haben einen anderen Anschluss für die Propangasflaschen. Die Flaschen sind an jeder Tankstelle erhältlich, allerdings muss man diese kaufen, da sie nicht mit unseren deutschen Flaschen getauscht werden. Außerdem verfügen sie nur über 6kg und 13kg. Die 13kg-Flasche passt übrigens nicht in die vorgesehene Propanhalterung. Das hängt aber sicherlich auch vom Wohnmobil ab.
  6. Verkehr in Schottland: keine Angst im Linksverkehr! Man gewöhnt sich ganz schnell daran und selbst wenn man im Kreisverkehr mal über alle drei Spuren fährt, sind die Schotten trotzdem entspannt. 
  7. Vor den meisten Sehenswürdigkeiten gibt es Parkplätze, manchmal aber auch nicht. Im Winter ist das ganze nicht so problematisch, aber wir können uns vorstellen, dass man im Sommer keine Chance hat irgendwo sein Wohnmobil abzustellen.
  8. Unbedingt genügend Musik mitnehmen. Der Radioempfang ist in Schottland wirklich grausam. Und falls man dann doch mal einen Sender gefunden hat, dann labern die dort nur und spielen kaum Musik.
  9. Nicht vergessen: Werkzeugkasten, Verbandskasten, Panzertape, Taschenlampen, Kabeltrommel, langer Schlauch für Frischwasser, Einweghandschuhe für die Chemietoilette, Besen, Handstaubsauger, warme Decken, falls mal das Gas ausgeht;