1. Tag

 

Wir haben uns dieses Jahr für unsere Schottland-Reise für den Bürstner Ixeo i 728 g in (haltet euch fest) Champagner-Gold entschieden. Da das WoMo mehr als 3,5t wiegt, musste Daniel extra noch einen C1-Führerschein machen. Alles, was bei den Vermietungsstationen unter 3,5t zu bekommen war, hat uns irgendwie nicht wirklich zugesagt und es schadet bestimmt nicht diesen Führerschein zu haben :)

 

 

Wir haben die letzten Wochen vorm Urlaub schon sämtliche Vorbereitungen getroffen und alles zusammen gesucht, was wir so brauchen, so dass wir alles nur noch ins WoMo räumen und dann verräumen müssen. Das Verräumen hat natürlich ewig gedauert. Ehe wir alles dort hatten, wo es hingehört, war es schon 22 Uhr und da wir keine Lust mehr hatten, haben wir entschieden, erstmal Feierabend zu machen und den Rest am nächsten Tag zu erledigen. 

 


2. Tag - Samstag, 27.10.18 - Fahrt zum Campingplatz Quendorfer See

 

Nachdem wir gegen 11 Uhr nun endlich alles Notwendige ins WoMo geladen haben, wollten wir nur noch schnell bei Kaufland ein paar Vorräte einkaufen gehen. Aus „nur mal schnell“ wird natürlich nichts, wenn man Samstag im Kaufland einkaufen will. Wir haben uns dann trotzdem mehr oder weniger angepisst durch die Menschenmassen geschoben und haben nun auch noch unsere Vorräte verräumen können. 

Ca. 12:30 Uhr konnten wir dann endlich starten und vor uns lagen ca. 500km Autobahn. Es gab keinen Stau und keine erwähnenswerten Vorfälle. Ein kurzer Zwischenstopp bei McDonalds war natürlich auch noch drin :)

 

Gegen 19 Uhr sind wir dann am Campingplatz Quendorfer See angekommen. Die Begrüßung fiel nicht ganz so freundlich aus, das lag aber sicherlich an den nicht funktionierenden Karten für die Toranlage. Das war für uns aber nicht weiter tragisch und wir sind auf den uns zugewiesenen Stellplatz gefahren. Strom und Wasser liegen hier an. 

Kaum angekommen, bin ich erstmal duschen gegangen. Die sanitären Räume sind sehr sauber und gepflegt. Positiv zu erwähnen ist auch, dass das Duschen hier frei ist. Man hat also nicht den innerlichen Stress, wenn die Cents pro Sekunde abgerechnet werden :)

Die Duschen an sich haben aber meiner Ansicht nach Optimierungsbedarf. Man drückt auf einen Knopf und dann kommt ca. 10 Sekunden ein knallharter Strahl auf einen herunter geschossen. Dadurch duscht man nicht nur selbst, sondern auch den Rest der Duschkabine, da die Abtrennung zwischen Dusche und Umkleide viel zu klein ist und ja mal gar nichts abhält. Das schlimmste war aber, dass einfach das Licht im ganzen Raum ausgegangen ist und ich klatschnass und unbekleidet vorm Bewegungsmelder tanzen musste, damit ich wieder etwas sehen konnte. Naja, was soll’s.. ich war frisch und sauber und dass ist ja letztendlich alles was zählt :)

 

Gefahrene Kilometer: 519 km

 


3. Tag - Sonntag, 28.10.18 - Fahrt nach Amsterdam zur Fähre

 

Wir hatten eine wunderschöne, erholsame, erste Nacht in unserem Wohnmobil. Die Betten sind wirklich bequem. Da in der Nacht die Uhren umgestellt wurden, waren wir aber trotzdem schon um 7 Uhr hellwach. Es wurde Zeit für das erste richtige Urlaubsfrühstück. Da wir dieses Mal einen Backofen im Wohnmobil haben, haben wir uns Brötchen aufbacken wollen. Ich backe Kuchen, Torten und alles andere was man sich so vorstellen kann, aber einen gasbetriebenen Backofen kann ich nicht bedienen. Unsere Brötchen waren nicht knusprig braun, sondern krustig schwarz. Eine gute Hausfrau weiß sich aber zu helfen, kratzt das Schwarze ab und tut so als wäre nichts passiert :)

Nachdem das Frühstück dann doch gar nicht so schlecht war, machten wir uns auf den Weg zum Quendorfer See, um noch ein paar Fotos zu machen und die Drohne steigen zu lassen. Der See ist fußläufig in 3 Minuten zu erreichen. Von der Besitzerin des Campingplatzes erfuhren wir, dass im Sommer am See die Hölle los sein muss. Na Gott sei Dank ist es Ende Oktober und nur 3 Grad kalt, so dass wir fast alleine am See waren und ein paar schöne Aufnahmen machen konnten.

 

Zurück am Campingplatz bezahlten wir für die eine Nacht 19,50 € und machten uns und unser Wohnmobil startklar. Als wir losfahren wollten, leuchtete uns plötzlich eine rote Lampe im Fahrerhaus an, die auch noch alarmierende Piepgeräusche machte. Nach einer kurzen, aber hektischen Ursachenuntersuchung stellten wir fest, dass das die Alarmlampe ist, wenn die Stufe außen am Wohnmobil noch nicht eingefahren ist. Jetzt konnte es los gehen. 

 

 

Die Fahrt nach Amsterdam verlief auch wieder reibungslos. An der Fähre angekommen, schafften wir es grade so noch ein paar Fotos zu machen und dann ging es auch schon hinein. Die Dinge, die wir mit in die Kabine nehmen wollten, haben wir morgens schon zusammen gepackt, so dass wir nur noch unseren kleinen Koffer schnappen mussten, um dann unsere Luxuskabine zu beziehen. Aus dem schwarzen Loch vom letzten Jahr ist eine geräumige Kabine mit Doppelbett, Fenstern und Couch geworden, in der auch noch die Minibar und das Frühstück inklusive ist. Wir haben W-LAN und einen Fernseher, was braucht man mehr? 



4. Tag - Montag, 29.10.18 - Fahrt zum Powillimouth Beach

 

Leider hat die Fähre genauso geschaukelt, wie letztes Jahr, da hilft auch die Luxuskabine nicht. Der Vorteil war aber, dass die Kabine nicht so warm war, ich die ganze Nacht aus dem Fenster gucken konnte und daher keine Platzangst-Panikattacke hatte :) Daniel hat übrigens tief und fest geschlafen und mir morgens freudestrahlend mitgeteilt, wie erholsam er die Nacht fand und dass er das schaukeln gar nicht mitbekommen hat. Wenigstens war einer von uns ausgeschlafen. 

Das Frühstückbuffet wurde den Commodore-Passagieren in einem extra Saal serviert. Wir bekamen einen Fensterplatz mit Blick aufs Meer und genossen das sehr leckere und reichhaltige Frühstück. Nach 6 Tassen Kaffee kamen nun auch meine Lebensgeister zurück und das schaukeln hielt sich jetzt auch in Grenzen. 

Wir schauten uns dann noch an Deck die Einfahrt der Fähre in den Hafen von Newcastle an und stellten fest, dass sich der Akku unserer Kamera verabschiedet hat. Natürlich haben wir heute keine Möglichkeit den Akku aufzuladen. Was soll‘s, wenn du kein iPhone hast, hast du kein iPhone :)

Zurück im Wohnmobil warteten wir im Bauch der Fähre, dass wir losfahren durften. Nachdem unser Deck dann spektakulär heruntergelassen wurde, konnten wir dann durch die Passkontrolle und in die ersten englischen Kreisverkehre fahren. An den Linksverkehr hat sich Daniel wieder ganz schnell gewöhnt. 

 

Unser erstes Ziel war das Caerlaverock Castle. Wir mussten unser Wohnmobil bei einem Busparkplatz abstellen, da uns die Fahrt durch das Tor zum eigentlichen Parkplatz die Satellitenschüssel gekostet hätte. Das Tor ist nur 10 ft. (3 m) hoch. Das Castle sah von außen wieder sehr beeindruckend aus, so dass wir beschlossen uns für 6 £ pro Nase eine Eintrittskarte zu kaufen. Auch im Inneren gab es viel zu sehen und zu entdecken. Wir würden auch jedem einen Besuch empfehlen. 

Nachdem Daniel dann nochmal schnell und unauffällig seine Drohne hat steigen lassen, sind wir weiter zur Sweetheart Abbey gefahren. Dort erwartete uns ein großer, kaum besuchter Parkplatz, so dass wir keine Probleme hatten, einen passenden Platz zu finden. Leider war ein Teil der Abbey eingerüstet. Ich wollte sie aber trotzdem unbedingt von innen sehen und so überzeugte ich Daniel, die 4 £ Eintritt zu zahlen. Manchmal sollte man ja doch auf die Männer hören. Durch die Bauarbeiten fehlte leider der komplette Charme der Abbey, auch das typische Foto vom Inneren war dadurch nicht möglich. 

 

 

Unser Weg führte uns weiter zu unserem Übernachtungsziel, welches ich uns schon bei Google Maps herausgesucht habe. Leider stand auf der Straße zum Powillimount Beach ein Schild, dass das Overnight Parking verboten ist. Wir fuhren trotzdem zu dem Parkplatz, um uns den Strand einmal anzuschauen. Auf einem Schild wurde hingewiesen, dass nur ein paar hundert Meter weiter eine schöne Felsformation zu sehen ist. Also sind wir am Strand, der mit Muscheln übersät war, bei strahlendem Sonnenschein zu diesen Felsen gelaufen. Der Weg lohnt sich, allerdings sind die Felsen nur bei Ebbe von beiden Seiten zu sehen. Auf dem Rückweg zum Wohnmobil beschlossen wir, dass wir trotz Übernachtungsverbot auf dem Parkplatz stehen bleiben, einfach nur weil der Blick so wunderschön ist. Nachdem ich dann auch noch Daniels Lieblingessen gezaubert habe (Buletten mit Pellkartoffeln), konnten wir satt und zufrieden den Abend bei einem Bierchen ausklingen lassen. 

 


5. Tag - Dienstag, 30.10.18 - Fahrt zum Campingplatz Garlieston Lodge

 

Nach einer wundervollen Nacht, ohne schaukeln, weckten uns die ersten Sonnenstrahlen des Tages. Mein zweiter Versuch mit dem Gas-Backofen klappte schon besser und so gab es ein gemütliches Frühstück mit dem schönen Blick über die Irische See. 

Gestärkt und total im Zeitplan, fuhren wir los. Wir kamen ca. 100m weit und dann leuchtete uns eine orange Öldrucklampe im Fahrzeug an. Da wir schon mit unserem ersten gemeinsamen Auto sehr schlechte Erfahrungen mit dieser Lampe gemacht haben (es wurde verdammt teuer), haben wir in der nächstmöglichen Haltebucht angehalten und den Fiat-Service angerufen. Während der 30 Minuten, die wir da standen, haben übrigens alle Autofahrer angehalten und haben uns Ihre Hilfe angeboten. Was für ein freundliches, hilfsbereites Völkchen die Schotten doch sind. 

Der Servicemitarbeiter hat uns übrigens auf die nächste Fiat-Vertragswerkstatt in der Nähe von Glasgow verwiesen (ca. 113km). Als wir dann wieder ins Wohnmobil stiegen und uns fragten, warum das denn immer uns passieren muss und was wir tun können, dass sich das Pech mal auf andere Personen konzentriert, leuchtete beim Starten des Motors keine Öllampe mehr. Nach einem kurzen Abwägen, was wir jetzt tun sollen, entschieden wir uns, unsere geplante Route einfach weiterzufahren. An der Vertragswerkstatt kommen wir ja eh irgendwann vorbei. 

 

Also fuhren wir zur Dundrennan Abbey von der wir wussten, dass sie zwar geschlossen hat, aber dennoch gut einsehbar ist. Nachdem wir unsere Blicke haben schweifen lassen, waren wir nicht so traurig darüber keine 5£ Eintritt zu zahlen, da man von außen alles sehen kann. Wenn man vorbei fährt, kann man schon mal anhalten und ein paar Fotos machen, ob es sich lohnt extra zu dieser Abbey hinzufahren, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Daniel ließ dann nochmal die Drohne fliegen und dann fuhren wir weiter. 

Unser nächstes Ziel war Cairnholy Chambered Cairns, ein 6000 Jahre alter Steinkreis. Auf dem Weg dorthin sahen wir von weitem noch das Cardoness Castle auf einem Hügel stehen und beschlossen kurz anzuhalten. Nach einem kurzen Drohnenvideo fuhren wir weiter. Wie wir feststellen mussten, ist die Straße, die zu dem Steinkreis führt, leider nichts für Wohnmobile. Die Straße war in etwa so breit wie unser Mobil, am Rand bestückt mit Steinen und kratzigen Dornenbüschen. Mehr oder weniger kratzerfrei oben angekommen, begrüßte uns, wie nicht anders zu erwarten, ein Steinhaufen. Grundsätzlich haben die Steinkreise immer etwas Mystisches und Faszinierendes. Auch dieser hatte seinen Charme, ganz besonders aber der Blick von oben auf das Meer. Allerdings saß uns eher der Gedanke im Nacken, die Kratzbusch-Straße wieder herunter zu müssen. 

Die Abfahrt verlief ähnlich wie die Auffahrt und wir fuhren weiter zu dem nur 3km entfernten Carsluith Castle. Das Castle ist eher eine altmodische Stadtvilla, als ein Castle. Der Eintritt ist aber frei und deswegen haben wir uns das kleine „Häuschen“ mal angeguckt. Viel zu sehen gab es ehrlicherweise nicht. Nebenan war aber ein kleines Smokehouse und wir beschlossen dort eine Kleinigkeit zu essen. Ich bestellte mir einen Burger und bekam ein Baguette gefüllt mit Rotweinzwiebeln (ich weiß leider nicht was da schief gelaufen ist, aber es hat trotzdem gut geschmeckt) und Daniel hat sich das schottische Nationalgericht Haggis (Schafsmagen gefüllt mit Schafsinnereien) bestellt. Ich hätte mein Essen natürlich mit ihm geteilt :)

Das Haggis sah letztendlich gar nicht so schlecht aus (wahrscheinlich weil es frittiert war) und Daniel hat tapfer fast ganz aufgegessen. Ich habe nur ein kleines Stück gegessen und mir ist immer noch schlecht. Das war also unsere erste und wahrscheinlich auch letzte Haggis-Erfahrung. 

Wir fuhren dann weiter zu dem Campingplatz Garlieston Lodge und wurden dort sehr freundlich empfangen. Wir konnten uns einen Stellplatz aussuchen, haben Frischwasser aufgefüllt, die Toilette entleert und konnten endlich alle unsere technischen Geräte aufladen. Ab morgen können wir wieder mit unserer Kamera Fotos schießen. Die sanitären Anlagen sind etwas in die Jahre gekommen, aber ausreichend und zweckmäßig. 

 

 

Die orange Öllampe hat sich übrigens nicht mehr sehen lassen. 


6. Tag - Mittwoch, den 31.10.18 - Fahrt zum Mull of Galloway

 

Heute wurden wir nicht vom Sonnenschein geweckt, sondern vom Starkregen, der mit voller Lautstärke auf unser Wohnmobil prasselte. Während unseres Frühstücks mit super leckerem schottischen Toastbrot hörte der Regen aber auf und ein paar Sonnenstrahlen schoben sich durch die Wolken. Nachdem wir alles wieder sicher zusammengepackt haben, fuhren wir los.

 

 

Wir fuhren eine wunderschöne Küstenstraße entlang, über Isle of Whithorn und Port William bis hin zur Glenluce Abbey, die leider geschlossen hatte, aber von außen gut einsehbar war. Wir machten ein paar Fotos, hielten uns aber nicht länger dort auf. Unser Weg führte uns weiter zum südwestlichsten Teil Schottlands, zum Mull of Galloway. Zum Leuchtturm führt eine schmale, aber sehr schöne Single Track Road, die auch mit einem großen Wohnmobil recht gut zu befahren ist. Der Blick vom Leuchtturm ist wirklich atemberaubend, man sieht die Isle of Man und die Lichter vom irischen Belfast und so entschloss sich Daniel hier stehen zu bleiben und zu nächtigen, obwohl der Wind schon am frühen Nachmittag sehr stark wehte und unsere Erfahrung uns lehrte, dass es nachts meist noch windiger wird. Auch die Klippe, die kurz vor unserem Wohnmobil ca. 70m in die Tiefe stürzt, ließ mich nicht in Begeisterungsstürme ausbrechen. Nachdem er mich aber trotzdem irgendwie davon überzeugen konnte, gingen wir noch in das kleine Restaurant am Leuchtturm, um ein Stück Kuchen zu essen und einen Kaffee bzw. eine heiße Schokolade zu trinken. Man hat von dort einen wunderschönen Blick aufs Meer. Daniel fuhr dann noch sein Mountainbike aus und bretterte über die Klippen, während ich im Wohnmobil tausend Tode starb. Er kam aber vollständig, ohne schwerwiegende Verletzungen wieder. Gerade rechtzeitig, denn es fing jetzt an wie aus Eimern zu schütten und der Wind nahm wie erwartet immer mehr zu. Jetzt sitzen wir im schaukelnden Wohnmobil, der Regen peitscht und ich hoffe inständig, dass wir morgen früh noch auf der Klippe stehen und nicht 70m tiefer. Na dann, gute Nacht :)

 


7. Tag - Donnerstag, 01.11.18 - Fahrt zum Lomond Woods Holiday Park

 

Guten Morgen, wir haben es überlebt!! :) 

Der Sturm und auch der Regen hörten am späten Abend auf und so hatten wir eine ganz ruhige und entspannte Nacht. So ruhig, dass wir fast den Sonnenaufgang verschlafen hätten und der war wirklich wunderschön. Nach einem eher schnellen Frühstück liefen wir noch einmal zu den Klippen hinunter, machten noch ein paar schöne Fotos und starteten in den heutigen Tag.

 

Unser Ziel war das Dunskey Castle, welches wunderschön auf einer Klippe gelegen ist. Wir durften über den dortigen Campingplatz fahren, um nahe dem Castle zu parken. Es führte nun ein kurzer Fußweg mit sehr schöner Aussicht direkt zur Ruine. Das Castle war umzäumt und eigentlich für Besucher gesperrt, da es ziemlich baufällig und heruntergekommen ist. Auf der einen Seite war der Zaun bereits von anderen neugierigen Besuchern aus dem Weg genommen wurden, so dass man doch in das Castle hinein konnte. Da wir alleine da waren, entschied sich Daniel, die Ruine von innen zu erkunden, während ich mit sicheren Abstand die Stellung hielt. Das Castle muss ziemlich gruselig und beängstigend sein, da Daniel mit leichtem Angstschweiß auf der Stirn wieder bei mir auftauchte. Auch ein Geist treibt sich in der Ruine umher, welcher sich später als gurrende Taube entarnte. Ein Gang ins Castle lohnt sich auf alle Fälle, die Frage ist nur wie lange das möglich ist. 

Wieder zurück am Wohnmobil fuhren wir wieder Richtung Norden zur Crossraguel Abbey. Leider hatte auch diese geschlossen, noch nicht einmal auf den zugehörigen Parkplatz konnte man fahren. Also hielten wir in einer Parkbucht, um zumindest einen Blick auf die Abbey zu werfen zu können, aber alles was wir sahen war Baugerüst. Naja, irgendwann müssen die Ruinen ja Instand gesetzt werden. Weiter ging es zum Dumbarton Castle. Leider wurden wir auch da enttäuscht, denn es hatte geschlossen und auch hier wurden Bauarbeiten durchgeführt. Sehen konnte man es nur von der anderen Seite der Bucht, aus der wir kamen, es gab da nur keine Möglichkeit anzuhalten und ein Foto zu machen. Das einzige Spannende war ein Hubschrauber, der Baumaterialien auf die Klippe geflogen hat. 

Wir fuhren dann nur noch ein paar Kilometer weiter zu unserem nächsten Campingplatz, dem Lomond Woods Holiday Park. Der Check-in klappte reibungslos und unkompliziert. Der Stellplatz, der uns zugewiesen wurde, ist nicht besonders schön, da direkt neben uns eine gut befahrene Straße entlang führt. Ansonsten liegen Strom und Wasser am Platz an und die sanitären Anlagen sind neu und gepflegt. Die Regenduschen wären ein Traum, wenn man nicht alle 5 Sekunden auf den Anschalter drücken müsste. 

 

 

Wir gingen zum Abendessen ins „Queen of the Loch“, welches direkt neben dem Campingplatz liegt. Es handelt sich hierbei um eine Mischung aus Restaurant und Fast-Food-Kette. Man bestellt am Tresen, bekommt aber das Essen an den Tisch gebracht. Für uns gab es Burger und ein halbes gegrilltes Hähnchen, welches mit Schinken und Käse überbacken war. Ich finde ja, dass alles besser wird, wenn es mit Käse überbacken ist :) Das Essen war wirklich lecker und das Restaurant können wir nur weiter empfehlen. 

 


8. Tag - Freitag, 02.11.18 - Fahrt zum Ardfern Campingplatz

 

Der heutige Morgen startete zwar mit Frost, aber schön sonnig. Nach einem ausgiebigen Frühstück, fuhren wir ins nahe gelegene Co-Op und füllten unsere Vorräte für die nächsten Tage auf. Nachdem die nette Dame an der Kasse dann 44 £ für gefühlt drei Artikel haben wollte, starteten wir in Richtung Castle Sween. Es lagen ca. 130 km vor uns und daher kam es, dass wir erst gegen 14 Uhr dort an kamen. Die Parkplätze befinden sich ca. 700m vom Castle entfernt, wobei der Begriff „Parkplätze“ etwas übertrieben ist, da der Parkplatz durch unser Wohnmobil schon voll war. Es führt zwar eine Straße zum Castle, die gehört aber zu einem Caravan Park und es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Besucher des Castles diese Straße nicht fahren dürfen. Die Ruine an sich ist aber sehr sehenswert und auch relativ gut ausgebaut, obwohl der Eintritt kostenlos ist. Nach ein paar Fotos und einem Drohnenflug traten wir den Rückweg zum Wohnmobil an. Wir fuhren dann die Single Road Track wieder zurück und machten uns auf den Weg zum Carnasserie Castle.

Dort angekommen war es bereits 16:30 Uhr und die Dämmerung schon im Anmarsch. Der Weg vom relativ großem Parkplatz zum Castle dauert in etwa 10 Minuten. Meinen Berechnungen zu Folge, wäre es dann schon fast dunkel gewesen, wenn wir am Castle ankämen. Da ich ein ganz dezenter Angsthase bin, beschloss ich, dass es besser wäre die Besichtigung des Castles auf den morgigen Tag zu verschieben. Daniel machte sich aber alleine, ausgestattet mit einer Stirnlampe, auf den Weg zur Ruine, während ich im sicheren Wohnmobil gewartet habe. Nach ca. 30 Minuten kam er durchgeschwitzt mit ziemlich gruseligen GoPro-Aufnahmen wieder. Da es im Castle wohl viel zu entdecken gibt, entschlossen wir uns morgen früh noch mal im Hellen hinzufahren. 

 

 

Da es jetzt schon stockdunkel war, stellte sich die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht als relativ schwierig heraus. Ich hatte zwar im Vorfeld einen Parkplatz am Wasser über GoogleMaps gefunden, allerdings war der aufgrund der fehlenden Internetverbindung nicht mehr auffindbar. Und wie das immer so ist, wurde die Straße enger, kurviger und es fing logischerweise an zu regnen. Eher durch Zufall sahen wir ein Schild am Straßenrand, dass auf einen Wohnmobilstellplatz verwiesen hat. Nachdem wir dann ca. 4 km eine Single Road Track durchs Nichts gefahren sind und die Hoffnung auf einen Stellplatz schon aufgegeben haben, folgte ein weiteres Schild, welches in eine unbeleuchtete Einfahrt verwies. Oben angekommen, sahen wir immer noch nichts. Erst als wir mit Taschenlampen den Platz abgeleuchtet haben, stellten wir fest, dass es sich tatsächlich um einen Stellplatz für Wohnmobil handelt. Es gibt Strom für jeden Platz und ein winzig kleines Holzhäuschen mit einer Toilette, einem Spülbecken und einer Auffüllstation für Frischwasser. Der Platz soll 20 £ pro Nacht kosten, die auf Vertrauensbasis in einen Briefkasten geworfen werden. 


9. Tag - Samstag, 03.11.18 - Fahrt zum Creagan Station Campingplatz 

 

Der Wecker klingelte heute um 6 Uhr morgens, da es aber die ganze Nacht und auch noch am Morgen stark geregnet hat, hatte wir keinen Elan aufzustehen. Trotzdem noch im Dunkeln sind wir dann doch aufgestanden und haben erstmal schön gefrühstückt. Während des Frühstücks hörte der Regen auf und dann kamen wir langsam in die Gänge. Wir füllten das Frischwasser auf, steckten 20 £ in den dafür vorgesehenen Briefkasten und trugen uns ins Gästebuch ein. 

Unser Weg führte uns nun noch einmal zum Carnasserie Castle. Diesmal habe ich mich auch mit hin getraut, obwohl es auch nicht viel heller als gestern war. Die Mauern des Castles sind ziemlich schwarz, da es vor vielen Jahren einmal niedergebrannt wurde und dadurch ist es ziemlich unheimlich. Auch im Inneren ist es auch am Tag stockdunkel, so dass man nur mit einer Taschenlampe weiter kommt. Das Castle ist so gruselig, dass ich auch heute wieder beschloss nicht weiter mit zu gehen. Ich habe also draußen vorm Castle gewartet, während Daniel nun auch noch den anderen Turm erklommen hat (siehe auch unser YouTube-Video). Als er dann nach ca. 15 Minuten wieder bei mir auftauchte, war ich ziemlich froh, dass wir den Rückweg antreten konnten. Daniel ist vom Castle total begeistert, während es mir tatsächlich etwas zu unheimlich ist. Ein Besuch lohnt sich aber aufjedenfall. 

 

Anschließend fuhren wir nach Oban zum Fährhafen, da wir heute mit der Fähre nach Lochboisdale (South Uist, Hebriden) fahren wollten. Am Ticket-Shop angekommen, erfuhren wir, dass heute keine Fähre fährt, da die Wetterverhältnisse auf dem Meer zu schlecht waren. Ob die Fähre morgen übersetzt, erfährt man ab 16:30 Uhr auf der Internetseite. Da wir jetzt ungeplant einen Tag Zeit hatten, fuhren wir zum Dunstaffnage Castle, bei welchem wir im letzten Jahr schon waren. Da hatte es aber geschlossen und Daniel musste alleine gehen, während ich mit meinem Kreuzbandriss im Wohnmobil saß. Heute war es geöffnet und kostete 6 £ Eintritt pro Nase, einen ausreichend großen Parkplatz gab es auch. Das Castle ist sehr schön am Wasser gelegen und ist einen Besuch wert. Man kann teilweise noch die verschiedenen Räume sehen und auf dem Wall die Aussicht genießen. 

 

Wieder zurück am Wohnmobil überlegten wir, wie der Tag nun weiter gehen soll, entschieden uns erstmal auf einen Campingplatz zu fahren und fanden den Creagan Station Platz. Der Campingplatz hat keine Duschen oder Toiletten, aber Strom- und Wasseranschluss direkt am Stellplatz und man kann seine Chemietoilette entleeren. Die Nacht kostet hier 15 £ und bezahlt wird bei den Betreibern auf der anderen Straßenseite. Die Stellplätze sind schön gerade und man hat einen tollen Blick auf das Loch Creran. Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, erfuhren wir auf der Internetseite der Calmac Ferries, dass morgen auch nichts auf die Hebriden fährt, weder von Oban, noch von Uig und auch nicht von Ullapool aus. Um nicht noch mehr Tage zu verlieren, warfen wir unsere Pläne über den Haufen und beschlossen, dass wir morgen zur Ostküste fahren und die Hebriden auf das Ende unseres Urlaubs verschieben. 


10. Tag - Sonntag, 04.11.18 - Fahrt zum Beecraigs Caravan and Camping Site

 

Heute klingelte mal wieder um 6 Uhr morgens der Wecker und wir sind auch tatsächlich aufgestanden. Unser Plan war es zeitig loszufahren, um soviel wie möglich zu schaffen. Nach einem kurzem Frühstück und den üblichen Wohnmobiltätigkeiten (Wasser, Toilette, usw.) fuhren wir in Richtung Perth. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem ziemlich einladend aussehendem Gebäude vorbei und machten dort einen Stop. Es handelt sich hierbei um die Saint Conan‘s Kirk, eine beeindruckende, wunderschöne Kirche über den Ufern des Loch Awe. Die Kirche kann kostenlos besichtigt und bestaunt werden. Nachdem wir eine Spende und einen Gästebucheintrag hinterlassen haben, fuhren wir nun weiter zu unserem eigentlichen ersten Ziel, das Huntingtower Castle. Dort angekommen stellten wir fest, dass es für Wohnmobile leider keine Parkplätze gibt. Wir mussten bei einem gegenüberliegenden Garten-Center parken. Zu Fuß zurück am Castle zahlten wir insgesamt 10 £ Eintritt und dann konnte die Besichtigung losgehen. Das Castle ist sehr gut erhalten, die einzelnen Etagen sind begehbar, die bemalte Decke und einige Wandmalereien sind noch gut zu sehen. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

 

Weiter ging es zum Black Watch Castle and Museum. Im Gegensatz zu unseren sonstigen Erfahrungen, war dort der Parkplatz total voll und überall Menschen. Wir wollten das Castle aber trotzdem von Innen sehen. Wir bezahlten insgesamt 16 £ Eintritt und dann wurde uns klar, warum es Castle and Museum heißt. Das Castle war das Museum und es zeigt die Entwicklung der Black Watch Regimentsgeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die heutige Zeit. Wir sind leider nicht wirklich Museumsfreunde, aber dieses war wirklich sehr interessant. Es gab viel zu entdecken und zu erfahren, der Eintritt hat sich wirklich gelohnt. Im Museum selbst war auch kaum was los, lediglich das Restaurant und der Spielplatz waren voller Menschen. 

Unser nächstes Ziel war das Balvaird Castle, nur ein paar wenige Kilometer entfernt. Es gibt dort einen großen Parkplatz, der war nur leider durch ein Tor verschlossen und so hat sich Daniel mit unserem großen Wohnmobil in eine kleine Lücke geschoben. Nach ca. 5 Minuten Fußmarsch erreicht man das kostenlose Castle. Der Turm ist noch sehr gut erhalten, nur leider darf man dort nicht rein. Wir sind uns nicht ganz sicher, ob das Castle für Besucher noch ausgebaut wird oder ob es mal geöffnet war und nur nicht mehr betrieben wird. Demzufolge kommt man nur in den Hof und kann sich da etwas umschauen. Daniel hat dann noch ein paar Drohnenaufnahmen gemacht und dann sind wir zurück zum Auto gelaufen. 

Ein letztes Castle wollten wir uns heute noch anschauen und zwar das Burgleigh Castle. Dieses liegt direkt an einer Straße und es gibt keinerlei Möglichkeit dort anzuhalten, geschweige denn zu parken. Nachdem wir auf der Suche nach einem Parkplatz zweimal daran vorbei gefahren sind, beschlossen wir, dass wir genug gesehen hatten. Wir hätten es uns gerne angeschaut, aber leider war das nicht möglich. 

 

Wir sind dann über die schön beleuchtete Queensferry Bridge zu unserem Nachtquartier dem Beecraigs Caravan and Camping Site gefahren. Da wir nicht reserviert hatten, standen wir vor verschlossenen Schranken. Nach einem Anruf wurde uns ein Code mitgeteilt, den man in eine Box eingibt, dann bekommt man einen Schlüssel für die Schranke und ein Stellplatz wurde uns auch mitgeteilt. Der Platz ist sehr schön und mit Stromanschlüssen ausgestattet. Die Wasserauffüllstation befindet sich etwas weiter weg. Dafür sind die Duschen hier wirklich ganz toll, man hat ein eigenes Bad ganz für sich alleine, mit Dusche, Toilette, Waschbecken, Fön und vielen Ablagemöglichkeiten. 

 


11. Tag - Montag, 05.11.18 - Tag, an dem man hätte auch etwas Besseres machen können

 

Nach einem schönen Frühstück haben wir unsere Sachen zusammengepackt und sind erstmal zur Rezeption gefahren, die sich übrigens im Beecraigs Visitor Center befindet, und haben dort 25,90 £ für unseren Stellplatz gezahlt. Anschließend fuhren wir wieder über die Queensferry Bridge zur Dunfermline Abbey. Es gibt reichlich Parkplätze rings um die Abbey, nur dürfen dort keine Wohnmobile stehen. Nachdem wir dann eine halbe Stunde hin und her gefahren sind und keine Chance auf einen Parkplatz hatten, sind wir unverrichteter Dinge zu unserem nächsten Ziel gefahren. Wir hätten uns die Abbey sehr gerne angeschaut, haben uns aber wirklich über die Parkplatzsituation geärgert. Es gab genug Platz, um ein Wohnmobil abzustellen, aber leider waren überall Verbotsschilder und eine männliche Politesse ist die ganze Zeit Streife gelaufen. 

Weiter ging es zum Aberdour Castle. Dort angekommen hatten wir wieder das gleiche Parkplatzproblem. Es gab wieder einen großen Parkplatz am Bahnhof, aber wieder durften da keine Wohnmobile parken, trotzdem blieben wir dort kurz stehen. Leicht angefressen, bin ich dann alleine zum Castle gelaufen, um zu fragen, wo man denn hier parken könnte, während Daniel am Wohnmobil die Stellung hielt. Der Ticketverkäufer sagte dann, dass wir auch gerne direkt vorm Castle parken können, da heute nichts los ist. Ansonsten ist das nur der Parkplatz für Behinderte. Die Auffahrt zum Castle stellte sich dann als etwas schwierig heraus, da man durch ein ziemlich schmales Tor fahren musste, aber Daniel hat das natürlich wie ein Profi gemeistert (ich habe eigentlich nur vorm Wohnmobil gestanden und aufgeregt gewunken). Der Eintritt ins Castle kostet 6 £ pro Person und das lohnt sich wirklich. Man kann zusätzlich noch eine alte Kirche und einen beeindruckenden Taubenschlag besichtigen. Teile des Castles sind sehr gut erhalten und von anderen stehen nur noch die Grundmauern. Daniel hat unsere Erkundung des Castles auch wieder mit seiner GoPro gefilmt. Nachdem wir alles gesehen hatten, hat er mir die GoPro in die Hand gedrückt und ich wollte wieder alles sicher verstauen, leider habe ich dabei sämtliche Aufnahmen des heutigen Tages gelöscht (wir wissen beide nicht, wie ich das geschafft habe). 

Anschließend sind wir zum Ravenscraig Castle gefahren. Der Parkplatz war hier ausreichend groß und Wohnmobile waren auch nicht verboten. Das Castle selbst war leider nicht ganz so beeindruckend. Leider kann man den noch gut erhaltenen Turm nicht besichtigen, sondern nur den  Castle-Innenhof. Direkt hinter dem Castle stehen neugebaute Wohnhäuser, dadurch wird die Atmosphäre geraubt.

Da Daniel sehr auf Bunker und Bergwerke steht, wollten wir auch unbedingt Scotlands Secret Bunker besuchen. Von einer zweispurigen Straße aus gelangt man auf eine ca. 1 km lange Single Road, welche zum Bunker führt. Beim Bunker angekommen, standen wir vor verschlossenen Toren. Es waren große Plakate aufgehangen, auf denen stand, dass 7 Tage die Woche geöffnet ist, nur leider erst wieder ab März 2019. Ich habe mich im Vorfeld schon über die Öffnungszeiten im Internet informiert, aber es stand nichts davon da, dass der Bunker im Winter geschlossen ist. Nicht nur, dass das schon wieder total ärgerlich war, wir mussten jetzt auch noch 1 km im Rückwärtsgang die Single Road zurück fahren, da ein Wenden unmöglich war. Es wäre ja auch Quatsch gewesen am Anfang der schmalen Straßen auf die Plakate zu schreiben, dass der Bunker nicht geöffnet hat. Daniel hat wieder fahrerisches Können bewiesen und ist ohne Schrammen oder Kratzer rückwärts aus der Straße gefahren. 

 

Weiter ging unser Weg zum St. Andrews Castle und Church, das ich eigentlich unbedingt sehen wollte. Da wir dort wieder das gleiche Parkplatzproblem hatten und wir mittlerweile echt die Schnauze voll davon hatten, sind wir ohne großartig lange zu überlegen einfach weiter gefahren. Da es dort in der Nähe keinen offenen Campingplatz gab, sind wir auf einen Parkplatz in Tayport gefahren, um dort zu nächtigen. Während wir im Wohnmobil saßen und den echt doofen Tag nochmal Revue passieren ließen, kamen zwei Autos auf den Parkplatz gefahren und es stiegen 5 Männer mit Stöcken und einem Spaten aus. Das hätte den Tag natürlich noch richtig perfekt gemacht, wenn wir jetzt noch überfallen und ausgeraubt worden wären. Aber natürlich ist nichts dergleichen passiert. Die Männer haben auf dem Feld neben dem Parkplatz ein Feuerwerk aufgebaut. Wir haben uns belesen und zwar findet immer am 05.11. in Großbritannien die Bonfire Night statt. Mit diesem Feiertag wird an das Scheitern des Attentats auf einen englischen König erinnert. So hatten wir zum Abschluss unseres nicht so erfolgreichen Tages wenigstens noch ein schönes Feuerwerk. 


12. Tag - Dienstag, 06.11.18 - Fahrt zum Deeside Holiday Park

 

Nach einer ruhigen Nacht sind wir zeitig aufgestanden und haben nur schnell gefrühstückt. Nachdem ich dann auch mal eine Runde mit unserem Wohnmobil auf dem Parkplatz drehen durfte und mich gar nicht so blöd angestellt habe, sind wir zur Balmerino Abbey gefahren. Diese Abbey ist nicht mehr begehbar, da sie sehr einsturzgefährdet ist, aber dafür kostet Sie auch keinen Eintritt. Einen Parkplatz gibt es nicht. Der Besuch hat sich nicht wirklich gelohnt, aber da wir noch Zeit hatten, bevor unser nächstes Ziel geöffnet wurde, war das okay.

Apropo nächstes Ziel, das war das Broughty Castle. Wir standen also gegen 10 Uhr vor den Toren des Castles und warteten das es öffnete, wie es sich für deutsche Touristen gehört :) Das Castle besteht aus 4 Etagen, in welchen verschiedene Ausstellungen gezeigt waren. Es war nicht ganz so unser Fall, aber auch hier war der Eintritt wieder kostenlos. Uns wurde erzählt, dass man vom Castle aus auch Delfine sehen kann, also starrten wir die meiste Zeit auf das Meer. Ein Delfin kam natürlich nicht vorbei.

Unser Weg führte uns weiter zur Arbroath Abbey. Es gibt dort in der Nähe einen gebührenpflichtigen Parkplatz für Wohnmobile und Wohnwagen, wohin wir diesmal auch fuhren. Nach ca. 10 Minuten Fußmarsch kamen wir an der Abbey an, von Weitem konnte man schon sehen, dass sich der Eintritt von 6 £ pro Person lohnt. Von der ehemals riesigen Kirche sind nur noch Ruinen übrig, diese sehen aber wirklich spektakulär aus. Wir haben viele Fotos gemacht und haben alles erkundet. Wir sind im Anschluss hinunter zum Hafen gegangen, um zu schauen, ob es irgendwo Fish and Chips für uns gibt. Fish and Chips haben wir nicht gefunden, aber dafür ein tosendes Meer mit meterhohen Wellen. Das war ziemlich interessant, bis eine große Welle an die Hafenmauer gekracht ist und die zwei doofen Touristen von oben bis unten durchnässt hat. Naja, wir haben ja genug Klamotten zum Umziehen dabei. Das haben wir auch gemacht und dann sind wir zum Crathes Castle gefahren. Das hatte zwar geschlossen, aber trotzdem konnten wir durch den großen Park zum Castle auf den Parkplatz fahren. Wir sind dann nur kurz hingelaufen, haben ein paar Fotos gemacht und kurz die Drohne steigen lassen.

Wir sind noch zum Drum Castle gefahren, obwohl es schon nach 16 Uhr war und es schon geschlossen hatte. Auch hier konnten wir wieder durch den Park fahren und einen Blick auf das Castle werfen. Es sieht sehr schön aus und ein Besuch lohnt sich bestimmt, aber leider macht es morgen erst 11 Uhr auf und das ist uns etwas zu spät.

 

Weiter ging es zu unserem Übernachtungsplatz und zwar dem Deeside Holiday Park. Wir wurden ganz freundlich empfangen und durften uns einen Platz aussuchen. Die Dusch-und Toilettenräume sind neu gemacht und sehr sauber. Auch hier gibt es übrigens wieder eine Regendusche, die aber länger als 5 Sekunden läuft. Wir hatten hier auch die Möglichkeit unsere Wäsche zu waschen und zu trocknen. 

 


13. Tag - Mittwoch, 07.11.18 - Fahrt zum Glenmore Caravan & Campingsite

 

Unser erstes Ziel des Tages war das Kildrummy Castle, von welchem wir zwar wussten, dass es geschlossen war, aber dachten, dass wir wenigstens ein Blick von außen darauf werfen können. Natürlich konnte man vom Parkplatz aus das Castle nicht sehen und das Tor vor dem Weg zur Ruine war abgeschlossen. Also ließ Daniel kurz seine Drohne fliegen um zu schauen, was wir verpasst haben. Ein Besuch hätte sich bestimmt gelohnt. Egal, weiter ging es zum Glenbuchat Castle, welches laut Internet ohne Eintritt frei begehbar ist. Es kostete zwar keinen Eintritt, allerdings war ein Bauzaun drum herum, so dass man nicht hinein konnte und man sich die alten Mauern lediglich von außen anschauen konnte. Viel zu sehen gab es allerdings nicht und so haben wir ziemlich schnell den Rückweg angetreten. 

Unsere letzte Hoffnung auf eine schöne Burg heute war das Balvenie Castle, welches laut Google geöffnet hatte. Aber natürlich standen wir auch hier vor verschlossenen Türen. Unsere heutige Castle-Tour ist ja mal gründlich misslungen. 

Ein süßlicher Geruch (Angel’s Share - das was verdampft, wenn Whisky reift) wehte aber zu uns herüber und führte uns zur gegenüberliegenden Glenfiddich Distillery. Wenn schon keine Castles, dann wenigstens Schnaps!! Wir hatten auch Glück, dass gleich eine Führung stattfand. Wir zahlten 10 £ pro Nase und dann ging es auch schon los. Die Führung durch die Distillery war wirklich interessant und verstanden haben wir auch fast alles, da sich die Mitarbeiterin viel Mühe gegeben hat für uns laut und deutlich zu sprechen. Im Anschluss an die Besichtigung folgte noch eine Verkostung. Da wir heute nur gefrühstückt hatten, war ich nach drei Schlückchen Whisky schon ziemlich betrunken. Daniel hatte natürlich keine Probleme und so kam es, dass er mich zum Kauf von 3 Flaschen 12, 15 und 18 Jahre altem Whisky überreden konnte. Wenn man schon mal an der Quelle ist. 

Unser Campingplatz für diese Nacht, der Glenmore Caravan & Campingsite befindet sich inmitten des Cairngorm Nationalpark. Es gibt hier übrigens nichts, kein Internet und keinen Satellitenempfang, aber dafür schöne Berge und viel Natur. Wir durften uns einen Stellplatz mit Blick auf die Berge aussuchen, Strom liegt hier auch an. Leider war das Häuschen mit den sanitären Anlagen, welches sich in der Nähe unseres Stellplatzes befand, im Winter geschlossen. Der Weg zum offenen Gebäude war lang und verdammt dunkel. Ich habe mich trotzdem, mit einer Taschenlampe bewaffnet, auf den Weg zu den Duschen gemacht. Die Anlagen sind schon ziemlich in die Jahre gekommen, aber relativ sauber. Ich habe mir dann eine Duschkabine ausgesucht, in der der Duschvorhang noch ziemlich neu und nicht so verkeimt war und alles war in Ordnung.

Wir haben im Laufe des Abends noch festgestellt, dass wir keine Whisky-Gläser mitgenommen hatten und so gab es leider kein weiteres Schlückchen, da Daniel sich weigerte aus einem Plastikglas zu trinken :)

 

 

 

 


14. Tag - Donnerstag, 08.11.18 - Fahrt zum Inver Caravan Park

 

Heute konnten wir mal ganz entspannt ausschlafen, allerdings lag ich trotzdem seit 6 Uhr wach und bin dann gegen 7 Uhr aufgestanden. Daniel kam dann um 7:30 Uhr nach. Es könnte auch daran liegen, dass wir gestern schon 21 Uhr im Bett lagen. 

Nachdem wir dann wieder leckeren schottischen Toast gefrühstückt haben, machten wir uns auf den Weg zu einem wunderschönen Strand der sich hinter dem Campingplatz befindet. Ich machte ein paar Fotos und Daniel tolle Drohnenaufnahmen. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, füllten wir wieder Wasser im Wohnmobil auf und Daniel durfte mal wieder die Toilette entleeren. Da wir 12 Uhr den Campingplatz verlassen mussten, fuhren wir nur ein paar Meter weiter zum Cairngorm Reindeer Center. Nach anfänglichen Bedenken meinerseits, ob eine geführte Bergtour zu den Rentieren wirklich gut für mein Knie ist, entschlossen wir uns aber doch die 15 £ pro Person für die Tour zu zahlen. Wir sollten dann auf einem großen Parkplatz in der Nähe des Centers parken, von wo aus die Wanderung losging. Wir zogen uns dann unsere Wanderschuhe an und waren erstaunt, wieviele Menschen an der Tour teilnahmen. Ich glaube, wir haben in Schottland noch nie so viele Menschen bei einer Attraktion gesehen. Kurz nach 11 Uhr ging es dann los. Der Weg führte als erstes einen steilen Berg herunter, welcher mit rutschigen Steinen versehen war. Daniel hat aber brav Händchen gehalten und mir geholfen. 

Eine kleine Brücke führte über einen schönen Fluss und dann ging es wieder steil bergauf. Oben angekommen, sah man schon die Rentiere, allerdings noch hinter einem Zaun. Nach einer kurzen Instruktion durch die Guides konnten wir ins Gehege zu den Rentieren hinein. Man konnte sich dann eine Handvoll Kraftfutter holen und damit die Rentiere füttern. Das war wirklich ziemlich cool. Nachdem unsere Hände dann abgeschlabbert waren, haben wir dann noch viele Fotos mit den Tieren gemacht. Ganz besonders schön war es, dass die ganze Zeit, die wir bei den Rentieren waren, ein wunderschöner Regenbogen im Hintergrund zu sehen war. Die Rentiere waren sehr zutraulich und haben auch nicht mit ihrem großem Geweih geschubst. Man konnte sie sogar streicheln und wenn sie keine Lust mehr hatten, sind sie einfach gegangen. Das war wirklich ein ganz, ganz tolles Erlebnis für Daniel und für mich und wir würden das auf jeden Fall weiter empfehlen. 

Wir sind dann gemütlich und ganz in Ruhe den Berg wieder runter geklettert und auf der anderen Seite wieder hoch und waren dann ca. 13 Uhr zurück am Wohnmobil. Nachdem Daniel dann so nett war, die Rentierkacke von meinem Schuh zu kratzen, konnten wir uns umziehen und unser heutiges Ziel ansteuern. 

Auf dem Weg Richtung Norden kamen wir an einer Haltebucht vorbei, an der ein Imbisswagen stand. Da wir ziemlichen Hunger hatten, haben wir angehalten und einen Burger mit Pommes bestellt, aus irgendwelchen Gründen wollte Daniel keinen Haggis essen :)

Der Burger war echt lecker, auf Salat, Gurke oder Tomate wurde verzichtet, nur Fleisch und Cheddar. Kurz danach kamen wir noch an einem Lidl vorbei und füllten unsere Vorräte wieder auf. 

 

 

Schon im Dunkeln kamen wir auf dem Inver Caravan Park an. Die Besitzer waren leider nicht da, aber eine hilfsbereite Frau, die hier sauber macht, teilte uns mit, dass man einfach beim Nachbar die 21 £ bezahlt und sich einen Stellplatz aussucht. Die sanitären Anlagen sind sehr sauber und man hat wieder eine eigene Duschkabine mit Toilette und Waschbecken. 


15. Tag - Freitag, 09.11.18 - Fahrt zum Sango Sands Campsite

 

Nachdem wir heute doch endlich mal ausgeschlafen haben und zwar bis 8:30 Uhr, haben wir jetzt erstmal im Hellen sehen können, wo wir da übernachtet haben. Der Blick beim Frühstück aus dem Wohnmobil war wirklich sehr schön, man konnte ringsherum das Meer sehen. Da schmeckt der Toast doch gleich besser.

Wir fuhren dann weiter Richtung Norden und haben dann eher durch Zufall ein Schild gesehen, welches auf das Old Castle of Wick verwiesen hat. Wenn man den Schildern folgt, fährt man an einer wunderschönen Küstenstraße entlang. Heute war es ziemlich stürmisch und so sah man die meterhohen Wellen auf die Klippen aufschlagen und die Gischt spritzte schön unser Wohnmobil voll, so dass es jetzt aussieht wie ein dreckiger Salzkristall. Der Wohnmobilvermieter hat ja ausdrücklich darauf hingewiesen, dass wir keine!! Außenreinigung durchführen sollen. Der wird sich freuen :)

Der Weg zum Castle führte über eine matschige Wiese mit vielen Kuhfladen. Der Sturm war mittlerweile so stark, dass wir Zickzack-Linien gelaufen sind. Als die matschige Wiese dann zu einem matschigem Trampelpfad wurde, der nach links 30 Meter in die Tiefe stürzte, war für mich der Weg vorbei. Während ich mich an einem Zaun festhielt, um nicht wegzufliegen, ging Daniel den Trampelpfad weiter Richtung Castle. Ich starb tausend Tode, da ich ihn immer am Abgrund entlang laufen sah. Ich habe ihm Handzeichen gegeben, dass er doch bitte vom Abgrund weggehen soll und er hat fröhlich zurück gewunken. 

Irgendwann kam er jedoch wieder und wir konnten gemeinsam zurück zu unserem Salzkristall laufen.

Wir fuhren weiter Richtung John o‘ Groats und wunderten uns, wie viel Verkehr auf den Straßen war. In unserer Erinnerung waren wir letztes Jahr um die gleiche Zeit fast die Einzigen, die unterwegs waren. Am nördlichsten Ende angekommen, war der Parkplatz gerammelt voll und alle Geschäfte hatten geöffnet. Letztes Jahr waren wir die Einzigen auf dem Parkplatz und nichts hatte offen. Was ist da passiert? Wir können es uns nicht erklären. Wir sind dann durch den Souvenirladen geschlendert, aber leider gab es da nur Schrott für einen Reisebus voller Touristen mit Kamera um den Hals. Daher machten wir uns nun auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. 

 

Endlich wurden die Straßen leerer und wie es sich für die Highlands gehört auch enger. Da es jetzt aber auch schon dunkel wurde und wir uns nicht für einen Stellplatz entscheiden konnten bzw. es auch keine Möglichkeit gab, entschloss sich Daniel einfach weiter bis zum Sango Sands Campsite zu fahren. Der Weg dorthin führte über eine Single Road Track bestückt mit Schafen, Hasen, Rehen und einem übermütigen Daniel, der die enge, kurvige Straße wie ein Rennfahrer in Angriff nahm. Aber natürlich hat er uns heil ans Ziel gebracht. Der Campingplatz hat zwar geschlossen, aber für nur 9 £ pro Nacht bekommt man Strom und Wasser. Die sanitären Anlagen kann man dann nicht benutzen. Da wir hier im Dunkeln angekommen sind, wissen wir noch nicht so richtig, welcher Ausblick uns morgen früh erwartet. Unsere Erwartungen liegen aber verdammt hoch, da genau vor uns der Durness Beach liegen muss. Heute werden wir jedenfalls noch ganz schön vom Sturm durchgeschüttelt. Daniel musste schon zweimal unsere Kabelrolle einfangen.


16. Tag - Samstag, 10.11.18 - Fahrt zum Loch Assynt

 

Der Sturm hat in der Nacht nachgelassen und so konnten wir sehr gut schlafen. Als wir morgens aufwachten, hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Strand, auf das Meer und die Klippen. Nach dem Frühstück sind wir über einen Trampelpfad hinunter zum Strand gelaufen und haben viele Fotos und Drohnenaufnahmen gemacht. Nachdem wir uns satt gesehen hatten, sind wir nur ein kleines Stück weiter zum Smoo Cave gefahren. Dort waren wir zwar schon letztes Jahr, aber so eine imposante, von der Natur geschaffene Höhle kann man sich immer wieder anschauen. Im Gegensatz zu letztem Jahr war der Wasserfall in der Höhle nur noch ein kleines Rinnsal, wahrscheinlich hat es auch in Schottland dieses Jahr weniger geregnet als sonst. 

Wir fuhren dann weiter an der nördlichen Küste entlang, durch beeindruckende, wundervolle  Landschaften. Wir hielten gefühlt wieder alle 100 Meter an, um den Ausblick zu genießen und um Fotos zu machen. 

 

So verging der Rest des Tages dann auch ziemlich schnell und wir fanden ein schönes Plätzchen zum Übernachten am Loch Assynt

 


17. Tag - Sonntag, 11.11.18 - Überfahrt zur Isle of Lewis

 

Heute morgen wurden wir wieder von einem strahlend blauen Himmel geweckt. Mein zweiter Versuch mit den Sonntagsbrötchen und dem Gasofen klappte diesmal ganz wunderbar und so hatten wir leckere Brötchen zum Frühstück. Nachdem alles wieder sicher verstaut war, fuhren wir Richtung Ullapool und unserer Fähre auf die Hebriden. Da wir auch heute noch kein Netz hatten, wussten wir immer noch nicht, ob die Fähre überhaupt fährt. Auf dem Weg hielten wir noch ein paar Mal an, um Fotos zu machen und die wunderschöne Landschaft zu genießen. 

 

In Ullapool angekommen, hatten wir wieder ein bisschen Internet und so konnten wir online unser Ticket buchen, da das Terminal erst ab 16 Uhr geöffnet hatte. Unsere Fähre sollte erst 18:30 Uhr starten und so hatten wir noch viel Zeit. Wir füllten erst bei Tesco unsere Vorräte für die Hebriden wieder auf und gingen anschließend am Hafen Fish and Chips essen. Wir haben dann noch die Einfahrt der Fähre in den Hafen verfolgt und sind dann zurück zum Wohnmobil gehetzt. Um 18 Uhr konnten wir dann auf die Fähre fahren. Wir haben uns erst ein schönes, bequemes Plätzchen im Bug des Schiffes ergattert, um dann festzustellen, dass man von dort ja mal gar nichts sehen konnte, da es mittlerweile stockdunkel war. Wir haben dann den Ausgang aufs Sonnendeck gefunden und haben dort ein bisschen frische Luft schnappen können. Nachdem es dann aber ziemlich kalt wurde, haben wir uns wieder ins Innere der Fähre zurückgezogen und einen Kaffee bzw. eine heiße Schokolade getrunken. Entgegen allen Erwartungen, war die Überfahrt total ruhig und entspannt, es hat gar nicht geschaukelt. Um 21 Uhr haben wir in Stornoway (Isle of Lewis) angelegt. Da wir im Vorfeld keinen Campingplatz dort in der Nähe gefunden hatten, haben wir gehofft, dass wir irgendwo durch Zufall einen schönen Platz finden. Nachdem wir ca. 45 Minuten gefahren sind, haben wir einen Stellplatz am Brevig Harbour, einem kleinem Hafen, gefunden.  


18. Tag - Montag, 12.11.18 - Fahrt nach Talla na Mara

 

Ich habe die Nacht geschlafen wie ein Baby und Daniel hat den schottischen Jugendlichen dabei zugehört und zugesehen, wie sie das Hafengelände als Rennstrecke für ihre aufgemotzten Autos benutzt haben. Demzufolge war ich heute ziemlich munter und Daniels Augen wollten irgendwie nicht so richtig aufgehen. Leider begrüßten uns die Hebriden auch mit einem einem grauem, regnerischen Himmel. Nachdem ich uns dann aber ein kleines Frühstück gemacht habe und ein paar Lebensgeister wecken konnte, machten wir uns auf den Weg.

Unser erstes Ziel war der Butt of Lewis, der nördlichste Punkt von Lewis auf den äußeren Hebriden. Er hat einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde als windigster Punkt in Großbritannien. Die Straße, die dorthin führte, führte durch eine ziemlich karge Landschaft. Es gibt nur die eine Straße, ab und zu einen Ort und ansonsten links und rechts bis zum Horizont nur braunes Gestrüpp. 

Als wir am Leuchtturm ankamen, wehte kein Lüftchen, aber dafür regnete es. Da sich auch irgendwo zwischen den dicken Wolken die Sonne durchgequetscht hat, entstand ein wunderschöner Regenbogen. Wir haben dann den Leuchtturm bewundert und von den hohen Klippen nach unten ins tosende Meer geschaut. Ein Geländer wird hier übrigens überbewertet. 

 

Weiter ging es zum Dun Carloway Broch. Es handelt sich hierbei um ein Rundhaus aus Stein, das vor über 2000 Jahren als Wohnhaus diente. Von einem Parkplatz aus führte ein Weg zum Broch. Da es die ganze Nacht und schon den ganzen Tag geregnet hat, war die Wiese ziemlich aufgeweicht, aber mit festen Schuhwerk war das kein Problem. Der Broch ist noch ziemlich gut erhalten, man kann noch ein paar Etagen und Gänge erkennen. Da es für ca. 5 Minuten aufgehört hatte zu regnen, konnte Daniel sogar noch ein paar Drohnenaufnahmen machen. Das war aufjedenfall mal etwas anderes als ein Castle.

 

Unser nächstes Ziel war der Callanish Steinkreis. Man parkt am Visitor Center und läuft dann zu dem Steinkreis. Diese Formation ist ziemlich beeindruckend und mystisch, da hier wirklich viele Steine angeordnet sind. Nachdem wir uns dann dort etwas umgeschaut hatten, fing es wieder an wie aus Kannen zu schütten. Also sind wir zurück zum Wohnmobil gelaufen und haben uns trockene Sachen angezogen. Wir haben dann noch ein kleines Mittag gegessen und gehofft, dass der Regen aufhört, damit Daniel seine Drohne noch einmal steigen lassen kann. Aber natürlich hatten wir kein Glück.

Auf dem Weg in Richtung Campingplatz haben wir Lewis verlassen und sind auf Harris angekommen und schlagartig wurde die Landschaft atemberaubend schön. Die Straße führte erst durch hohe Berge und kleine Seen, um dann am Meer mit wunderschönen Sandstränden weiterzugehen. Leider hat es immer noch geregnet, aber wir hoffen, dass es morgen trocken bleibt. 

Wir kamen dann am Campingplatz Talla na Mara an. Es gibt hier nur 3 Stellplätze und wir konnten uns davon einen raussuchen. Wasser und Strom liegen am Platz an, ebenso kann die Chemietoilette ausgeleert werden.

Es gibt nur eine einzige Dusche für alle. Diese ist zwar neu und total sauber, aber leider kommt da nur kaltes Wasser raus. Ich habe 10 Minuten auf den Duschknopf gedrückt, bis Wasser kam, bei denen ein Pinguin nicht in den Süden ausgewandert wäre und selbst dann war das Wasser viel zu kalt zum Duschen. Egal, nur die Harten kommen in den Garten! Da wir jetzt zwei Tage nicht duschen konnten, war auch eine kalte Dusche irgendwie okay. Daniel unterzog sich dann auch nochmal der Tortur. Jetzt sitzen wir im Wohnmobil und versuchen uns einzuheizen. 

 

 


19. Tag - Dienstag, 13.11.18 - Inselrundfahrt über Harris

 

Nach einer ruhigen Nacht und einem entspannten Frühstück ging unsere Inselrundfahrt los. Wir fuhren von Talla na Mara über Scarista und Leverburgh bis hin nach Rodel. Unsere erste Station dort war die St. Clement’s Church. Einen Altar oder sonstiges typisches Kircheninventar sucht man hier vergebens. Der Innenraum war bis auf einige Gräber mit Statuen leer. Man konnte dann noch über schmale Treppen in die erste und zweite Etage des Kirchturmes gelangen, aber bis nach ganz oben kam man leider nicht. Ein interessantes Gebäude, welchem man mal einen Besuch abstatten kann, wenn man eh daran vorbei fährt. 

Ab Rodel ging sie los, die Golden Road, eine Single Track Road, so breit wie unser Wohnmobil. Eine steile Kurve folgte der nächsten, es ging bergauf und bergab, Leitplanken gab es nicht und neben der Straße ging es teilweise steil abwärts. Aber die Landschaft war so schön, dass uns teilweise die Worte fehlten. Es wechselte zwischen steinigen Mondlandschaften, hohen Bergen und dem Meer. Ich musste Daniel öfter daran erinnern, sich mehr auf die Straße zu konzentrieren, als aus dem Fenster zu schauen. Als Fahrer hat man leider den Nachteil, dass die Straße vollste Konzentration und Körpereinsatz erfordert und so kann man die Landschaft nicht zu 100 Prozent genießen. Wir haben aber oft angehalten und Fotos gemacht. Die Schafe waren auch sehr zahlreich auf der Straße vertreten. Wir mussten teilweise aussteigen und die Pulloverschweine höflich bitten, ob Sie nicht einen Schritt zur Seite gehen würden. Man muss die Golden Road unbedingt gefahren sein, wenn man auf Harris ist. 

Da wir noch Zeit hatten, sind wir nach Hushinish gefahren, dort soll auch eine tolle Bucht sein. Auch hierhin führte wieder eine Single Track Road, ähnlich wie die, die wir heute schon gefahren sind. Als wir das Ziel, den weißen Sandstrand, schon vor Augen hatten, stand da leider eine Herde Highland-Rinder mit verdammt großen Hörnern auf der Straße. Einfach aussteigen und höflich bitten, war hier leider nicht. Nachdem wir uns ca. 15 Minuten über unsere nächsten Schritte beraten haben, wollte immer noch keiner aussteigen :) Wir beschlossen einfach mit unserem großem Wohnmobil Eindruck zu schinden und ganz cool an die Herde heran zu fahren. Hat nicht geklappt. Die Rinder blieben stehen und guckten nur, was das goldene Ding auf ihrer Straße zu suchen hat. Da wir an einem steilen Berg standen und Daniel sich Stück für Stück vorkämpfte, fing dann schon langsam das Getriebe an zu stinken. Irgendwann haben sich die Rinder dann für ein paar Zentimeter zur Seite bewegt, so dass wir haarscharf an den Hörnern vorbei fahren konnten. Diesen süßen, plüschigen Felltieren kann man aber auch nicht böse sein. 

Die Strapazen haben sich aber wirklich gelohnt, es begrüßte uns ein wunderschöner Strand mit türkisblauen Wasser. Es gibt hier ein in 2017 erbautes Häuschen aus OSB-Platten, welches Duschen, Toiletten und einen Raum mit Aussicht aufs Meer enthält. Man kann hier sein Wasser auffüllen und für 3 £ seine Chemietoilette entleeren. Daniel holte dann noch sein E-Bike vor, um den Rest der Insel zu erkunden, während ich mir eine heiße Dusche gönnte (1 £ für 3 Minuten). Nach ca. 30 Minuten kam Daniel wieder: Fahrrad, Hose, Rucksack, Jacke - alles voller Rinderkacke. 

 

Nachdem wir alles wieder soweit sauber hatten, schickte ich auch Daniel unter die heiße Dusche. 


20. Tag - Mittwoch, 14.11.18 - Rückschlag auf den Hebriden

 

Die Nacht war ziemlich stürmisch, aber geschlafen haben wir trotzdem gut. Leider schüttete es wie aus Eimern. Nach dem Frühstück haben wir den Betreibern des Parkplatzes noch ein kleines Dankeschön, in dem dafür vorgesehenen Briefkasten hinterlassen und dann sind wir die Single Track Road wieder zurück gefahren. Eigentlich wollten wir heute mit der Fähre von Leverburgh (Harris) nach Berneray (North Uist) übersetzen, um dann noch die südlichen Hebriden zu erkunden. Als wir dann endlich mal wieder Internetempfang hatten, haben wir auf der Seite der Fähre gesehen, dass schon wieder sämtliche Fahrten wegen schlechten Wetter gestrichen wurden, unter anderem die, mit der wir von Uist zurück aufs Festland wollten. Wir haben dann die Wettervorhersage gecheckt und festgestellt, dass für die nächsten Tage Sturm gemeldet wurde. Die Chancen, dass wir von Uist wieder zurück aufs Festland kommen, standen ziemlich schlecht. Da wir aber auf jeden Fall am Samstag die Fähre in Newcastle bekommen müssen, um wieder nach Hause zu kommen, entschieden wir uns nicht weiter Richtung Süden zu fahren. 

Unser neuer Plan: Wir bleiben heute auf Harris und fahren morgen früh 7 Uhr von Stornoway (Lewis) wieder zurück nach Ullapool. Die Fähre von Tarbert auf die Isle of Skye wurde heute leider auch gecancelt und fährt morgen planmäßig nicht. Stornoway ist jetzt noch unsere einzige Möglichkeit, die Tickets sind gebucht, jetzt heißt es Daumen drücken, dass da nichts schief geht. 

Wegen diesem Zeitdruck wollten wir gerne die Hebriden an den Anfang unseres Urlaubs setzen, wenn da die Fähre für drei Tage nicht fährt, dann ist das nicht schlimm. 

Was soll’s, heute fuhren wir erstmal den wunderschönen Strand von Luskentyre an. Unfassbar, dass es so etwas in Schottland gibt. Ein langer weißer Sandstrand, türkisblaues Meer und keine Menschen. Hätte sich noch die Sonne blicken lassen, wären wir vermutlichen direkt ins Wasser gesprungen, leider hat es gestürmt und geregnet. Das war unser erster richtiger Regentag, ich finde, das ist okay für Schottland, wir können uns nicht beschweren. Unser Strandspaziergang fiel dann nicht ganz so lang aus, wie ursprünglich geplant und klatschnass ging es zurück zum Wohnmobil. Nachdem wir uns trockene Sachen angezogen haben, sind wir doch noch nach Leverburgh gefahren, aber nur um mal zu schauen, was für eine Fähre uns erwartet hätte. Der Hafen dort ist wirklich winzig und die Fähre auch um einiges kleiner als erwartet. Faszinierend ist aber, dass sie fast bis ans Ufer fährt, um ihre Rampe direkt auf dem Steg abzulegen. Viel Tiefgang kann sie nicht haben. 

 

Wir entschlossen uns, nochmal eine Nacht auf dem Talla na Mara - Campingplatz zu verbringen, um dann früh zeitig nach Stornoway aufzubrechen. Wir bezahlten nochmal 24 £ und ich fragte, ob man nicht die Dusche etwas wärmer einstellen könnte. Die nette Dame an der Rezeption hat dann auch sofort telefoniert und mir versprochen das Problem zu beheben. Wir konnten dann auch sehen, dass Handwerker tätig wurden und dann ging ich voller Hoffnung auf eine warme Dusche in die Kabine. Zum Test habe ich die Dusche kurz angemacht und das Wasser wurde sofort schön warm, yey. Als ich dann darunter stand, lief das warme Wasser noch ca. 10 Sekunden und dann wurde es a...kalt. Noch kälter als vorgestern. Ich glaube, ich war noch nie so schnell fertig mit meiner Dusche. Leider hatten die Damen an der Rezeption auch schon Feierabend gemacht, die wussten bestimmt warum :)


21. Tag - Donnerstag, 15.11.18 - Fahrt Richtung Fort William

 

Der Tag startete für uns heute schon um 4 Uhr morgens, da wir schon 6:15 Uhr in Stornoway am Check-In sein mussten. Die Fahrt verlief reibungslos, die paar schlafenden Schafe auf der Straße hat Daniel gekonnt umfahren. Pünktlich 7 Uhr hat die Fähre dann abgelegt und wir haben uns auf das Frühstück im Bordrestaurant gestürzt. Es gab aber leider nur Toast, Spiegelei, Black Pudding und Tomate zur Auswahl. Es ist dann bei Toast und Spiegelei für uns geblieben. Egal, hauptsache etwas im Magen und heißen Kaffee bzw. Kakao gab es auch. Obwohl der Kapitän durchgesagt hatte, dass das Meer stark aufgewühlt ist, hielt sich das Geschaukel echt in Grenzen. Nach dem Frühstück legte sich Daniel auf dem Sitz schlafen und ich schaute bei einer zweiten Tasse Kaffee aus dem Fenster auf das Meer. Und wer kann es glauben, ich habe einen Delfin gesehen, der neben der Fähre aus dem Wasser gesprungen ist. Nachdem ich mir sicher war, dass ich nicht nur eine Fata Morgana gesehen habe, habe ich Daniel geweckt, damit er sich den Delfin auch anschauen kann. Natürlich hat er sich dann nicht mehr sehen lassen. Wir haben uns dann warm angezogen und sind aufs Deck gegangen, um besser sehen zu können. Wir standen über eine Stunde im kalten Wind und haben aufs Meer hinunter gestarrt. Kein Delfin, wäre ja auch Quatsch. Daniel’s Misstrauen, ob meine Delfin-Sichtung wirklich echt war, stieg. 

Ohne Delfin, aber dafür begleitet von Sonnenschein liefen wir im Hafen von Ullapool ein. Die Fahrt von der Fähre lief reibungslos und wir fuhren wieder Richtung Süden, diesmal über die Wester Ross Coastal Trail. Es handelt sich hierbei um eine schmale Single Track Road, die fahrerisches Können voraussetzt, da sie mit sehr vielen steilen Kurven versehen ist. Links und rechts geht es auch teilweise wieder tief nach unten. Die Landschaft ist aber wieder atemberaubend schön. Das letzte Stückchen zum Bealach na Ba - Viewpoint ist tatsächlich am schwierigsten und nervenaufreibendsten, da die Straße oftmals schon an den Seiten weggebrochen ist. Vom Viewpoint selbst hatte man heute nicht so eine tolle Sicht, aber dafür hat einen der Wind fast über den Abhang gepustet, das war aufregend. Zurück im Wohnmobil sind wir die andere Seite des Berges wieder hinunter gefahren, hier wurden die Kurven noch steiler und der Wind nahm zu. Das Wasser eines Wasserfalles wurde durch den starken Wind wieder nach oben transportiert. Ein faszinierendes Naturschauspiel. Vielleicht könnt ihr euch in etwa vorstellen, wie unser Wohnmobil geschwankt hat. Die Fahrt hat mich 10 Jahre meines Lebens gekostet. 

 

Endlich unten angekommen, sind wir weiter die A 87 Richtung Fort William gefahren. Da es aber langsam dunkel wurde und es auch noch angefangen hat zu regnen, wurde das Fahren immer schwerer, die kurze Nacht tat ihr Übriges dazu. Wir haben dann an einem Parkplatz an der A 87 angehalten und uns für die Übernachtung eingerichtet.   


22. Tag - Freitag, 16.11.18 - Fahrt zum Drummohr Holiday Park

 

Nach einer ruhigen Nacht und einem schönen Frühstück startete der Tag für uns mit Sonnenschein. Wir beschlossen Richtung Edinburgh zum Drummohr Holiday Park zu fahren, um es dann morgen nicht mehr so weit bis nach Newcastle zu haben. Auf dem Weg kamen wir an einigen schönen Viewpoints vorbei, an denen wir angehalten und Fotos gemacht haben bzw. die Drohne haben steigen lassen. Das mit Abstand Schönste heute war der Laggan Dam, ein Staudamm am Loch Laggan, den wir nur durch Zufall beim Vorbeifahren entdeckt hatten. Dort haben wir uns einige Zeit aufgehalten, weil der Blick auf den Damm wirklich toll war. 

Der Rest der Strecke war eher unspektakulär, da wir nur die A9 und dann Autobahn gefahren sind. Nach fast 300 Kilometer kamen wir gegen 16:30 Uhr am Drummohr Holiday Park an. Die Rezeption hatte schon geschlossen, aber ein Mitarbeiter in einem Golfwagen-ähnlichem Gefährt, führte uns zu einem Stellplatz, bezahlt wird dann morgen früh. Die sanitären Anlagen sind hier ziemlich in die Jahre gekommen. Bei den Duschen kann man keine Temperatur einstellen, daher war das Wasser für Daniel viel zu heiß, während ich es als angenehm warm empfand. 

 

Da es ein sehr milder, windstiller Abend war, konnten wir endlich unseren Grill, Tisch und Stühle zum ersten und auch zum letzten Mal in diesem Urlaub auspacken. Im Gegensatz zum letzten Jahr, war unser Grillfleisch noch nicht verschimmelt und wir konnten mehr als nur Brot grillen. Nachdem wir ein schottisches Hühnchen und ein halbes Highland-Rind verputzt haben, mussten wir dann zeitnah wieder einpacken, es ist halt kein Sommer mehr. 


23. Tag - Samstag, 17.11.18 - Fahrt nach Newcastle 

 

Unsere letzte Nacht in unserem Wohnmobil endete bereits um 6 Uhr morgens, da wir heute noch ein bisschen was vor hatten. Nachdem wir nun auch den letzten Toast auf schottischem Boden vertilgt hatten, zahlten wir noch an der Rezeption 22 £ für den Stellplatz und fuhren dann nur ein paar Kilometer weiter nach Musselburgh, um uns bei Aldi noch für den heutigen Abend auf der Fähre mit einem schönen Abendbrot auszustatten. Auf dem Weg nach Newcastle sind wir an der Melrose Abbey vorbei gefahren. Pünktlich 10 Uhr standen wir vor der Tür, zahlten insgesamt 12 £ Eintritt und konnten uns dann ganz alleine und in Ruhe umschauen. Von der Abbey ist noch ziemlich viel erhalten, unter anderem der Kirchturm, auf den man über eine Wendetreppe gelangt. Der Kartenverkäufer hat die in Stein gehauenen Ausschmückungen angepriesen, insbesondere das Dudelsack spielende Schwein. Klingt lustig, hat uns aber nicht vom Hocker gerissen. Ansonsten ist die Abbey definitiv einen Besuch wert.

Weiter ging es zur Jedburgh Abbey, welche nur 20 Minuten entfernt liegt. Auch hier zahlten wir 12 £ Eintritt und die haben sich wirklich gelohnt. Von der im 12. Jahrhundert gegründeten Abtei ist ebenfalls noch sehr viel erhalten und man kann viel entdecken. 

Da es jetzt schon Mittag war und unser Frühstück schon einige Zeit zurück lag, haben wir uns bei einem Imbiss an der Abbey einen Snack gegönnt. Für mich gab es einen Hot Dog und Daniel hat sich nun doch an den Black Pudding heran getraut. Es gab ein trockenes Brötchen mit einer angebratenen Scheibe Blutwurst darin. Nur bei dem Gedanken wird mir schon schlecht, aber Daniel hat tapfer die Hälfte seines Brötchens gegessen, der Rest ist leider im Mülleimer gelandet. So richtig lecker ist Blutwurst wohl doch nur mit Sauerkraut und Kartoffeln vom Paps :)

Wir haben uns dann auf den Weg nach Newcastle zur Fähre gemacht, sind dort auch überpünktlich angekommen und haben wieder unsere Commodore-Suite bezogen. 

 

Es war schon traurig, als wir die beiden Leuchttürme, die den Hafen von Newcastle kennzeichnen, passiert haben. Unser Urlaub ist vorbei. 

 


24. Tag - Sonntag, 18.11.18 - Fahrt nach Hause 

 

Die Nacht auf der Fähre war mal wieder nicht ganz so toll, es fing irgendwann an wieder zu schaukeln. Diesmal war auch unser Bett irgendwie schmaler, weicher und die Kissen viel zu aufgeplüscht. Vielleicht lag es daran, dass wir auf der Rückfahrt mit der Princess Seaways gefahren sind. 

Nachdem uns eine Lautsprecherdurchsage dann mitgeteilt hat, dass es 8 Uhr mitteleuropäischer Zeit ist, sind wir dann aufgestanden und zum Commodore-Frühstück gegangen, aber auch das war auf der King Seaways besser. Es gab keinen frischgepressten O-Saft, keine hellen Brötchen und auch sonst etwas weniger Auswahl. Satt geworden sind wir aber trotzdem. 

 

Pünktlich 10 Uhr sind wir in Amsterdam angekommen und von der Fähre gefahren. Vor uns liegen jetzt 700 Kilometer Autobahn. 

 


Fazit

Der Urlaub war wirklich wunderschön und erwartungsgemäß waren auch 3 Wochen viel zu kurz. Wir hatten aber keinen Zeitdruck und haben viel gesehen. Dieses Jahr ist auch nichts nennenswertes am Wohnmobil kaputt gegangen und ganz besonders erwähnenswert ist auch, dass sämtliche Knochen, Bänder und Sehnen heil geblieben sind.

 

Besonders schön waren mal wieder die beeindruckenden Landschaften der Highlands, die Isle of Harris und auch die Region Dumfries and Galloway. Schade war, dass wir die Inseln North und South Uist nicht sehen konnten, aber man kann sich ja etwas für die nächste Schottland-Reise aufheben :)